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19 b. Zweiter Hauptsatz. Anwendung beider Hauptsätze auf thermische Processe. Zustandsgleichung. M. Planck. Allgemeines zur neueren Entwickelung der Wärme theorie. ZS. f. phys. Chem. 8, 647—657 f- Ein Vortrag über die Entwickelung von Methoden und Resul taten der mechanischen Wärmetheorie. Es wird vornehmlich die Zweckmässigkeit der Einführung von idealen Processen hervor gehoben, solchen, welche in der Wirklichkeit nicht realisirt werden können, aber, anknüpfend an bekannte Vorgänge, denkbar sind. Ferner findet sich die Frage- erörtert: Ob man wirklich die Natur einer der aus dem zweiten Hauptsatze gezogenen Folgerung als unrichtig darstellte, dass Wärme ohne Compensation in Arbeit verwandelt werden könne. Die Antwort lautet nein: Da alle Re sultate aus dem zweiten Hauptsätze auf umkehrbaren Processen beruhen und diese ideal sind. Wenn also z. B. die Folgerungen für die Dissociationen nicht richtig wären, so könnte doch durch diesen Dissociationsvorgang eine solche Umwandlung nicht erfolgen, weil es kein wirkliches Mittel giebt, die unzersetzten Molekeln von den zersetzten Ionen zu trennen. Nn. M. Planck. Ueber das Princip der Vermehrung der Entropie. Wied. Ann. (N. F.) 44, 383—428, 1891 f- Die Entropie wird folgendermaassen definirt: Da sich nach der Erfahrung in allen Processen der Natur ein gewisser Fort schritt zeigt, so dass eine vollständige Rückkehr in einen früheren Zustand der Welt unmöglich erscheint, so muss eine diese That- sache ausdrückende Function existiren, deren Werth durch die jeweiligen Veränderungen stets vergrössert wird. Diese Function S, die Entropie, beschränkt sich nicht allein auf Wärme Vorgänge, sie ist aber unabhängig von allen Processen, die sich rückläufig machen lassen können, so von der Schwere, von dem Bewegungszustande der Körper. Die hieraus folgende Be dingung des Gleichgewichtes, welches eintritt, wenn bei den mög lichen Processen keine Vermehrung der Entropie eintritt, ist zwar ausreichend, aber nicht nothwendig.