198 18. Optische Apparate. H. PlTSCH. lieber Achromasie. Wien. Anz. 1891, 198. Wien. Ber. 100 [2a], 1103—1114. Müller-Pouillet’s Lehrb. d. phys. Optik v. 0. Lummer, 1895, 558 f. Bei einem System von zwei Linsen kann man durch Rechnung nur zwei Farben zur Vereinigung bringen. Es entsteht dabei die Frage, welche Farben des Spectrums man am besten der Rechnung zu Grunde legt, um praktisch ein möglichst farbenfreies Bild zu erzielen. Soll das System nur subjectiven optischen Beobachtungen dienen, so ist das Auge Richter über die Achromasie des Bildes. „Damit dem Auge das Bild möglichst farbenfrei erscheint, müssen“ — mit Lummer’s Worten — „vor Allem die hellsten, zwischen D und E liegenden Strahlen zum Bilde beitragen. Es wäre aber falsch, wollte man zur Berechnung des Achromaten das Dispersions- verhältniss dn'/dn = (n'p — r'e)/(«d — «e) zu Grunde legen, da dann die anderen Farbenintervalle des Spectrums, für welche dn' dn einen anderen Werth hat, keine Berücksichtigung finden.“ Von diesen Gesichtspunkten ausgehend, gab Fraunhofer eine Methode an, um den günstigsten Werth von dn' dn zu berechnen; doch wich der so erhaltene Werth nicht unbeträchtlich von dem jenigen ab, welchen Fraunhofer durch Versuche als den vortheil- haftesten gefunden hatte. „Nach C. A. von Steinheil und L. von Seidel hat“ — mit O. Lummer’s Worten — „diese Abweichung ihren Grund in der nicht ganz einwandsfreien Rechnungsvorschrift von Fraunhofer. Indem sie diese geeignet umformen, erhalten sie für jenes Ver- hältniss einen Ausdruck, der nicht, wie bei Fraunhofer, für das ganze Spectrum constant ist, sondern abhängig von derjenigen Stelle des Spectrums, für welche n und n' gelten.“ Dass auch diese Methode noch nicht ganz einwandsfrei ist, zeigt Hanns Pitsch. Am besten bestimmt man das fragliche Ver- hältniss dn'/dn experimentell nach einer von A. Steinheil an gegebenen Methode, indem man ein annähernd achromatisches Prisma auf ein Spectrometertischchen setzt und nun hin und her dreht, bis man das Bild des Spaltes möglichst scharf und achro matisch erblickt. Jfls. The Jena optical glasses. Engin. 51, 499—501, 514—517, 625—626. Der von Dr. H. Schroeder in London beeinflusste Artikel des Engineering lehnt sich eng an das Productions- und Preisverzeichniss der Jenaer Glasschmelzerei an, sowie an die Abhandlungen von