Der Verf. hat nun Versuche nach dieser Richtung hin an gestellt und dabei jene eben erwähnte Vorhersage seiner Theorie völlig bestätigt gefunden, indem: 1) die Helligkeitsvertheilung im Spectrum des Totalfarben blinden genau mit der für ein farbentüchtiges Auge bei minimalster Intensität vorhandenen übereinstimmte; 2) sämmtliche Farbengleichungen, welche der Totalfarbenblinde bei normaler Beleuchtung an einem Farbenkreisel oder zwischen Barytweiss und beliebigem farbigen Lichte her stellte, von einem farbentüchtigen Auge bei minimaler Beleuchtung anerkannt wurden und umgekehrt. A. K. A. König, lieber den Helligkeitswerth der Spectralfarben bei ver schiedener absoluter Intensität. Beiträge zur Psychologie u. Physio logie d. Sinnesorgane (Helmholtzfestschrift). 84 S. L. Voss, Hamburg. Das sogenannte PüRKiNjE’sche Phänomen bedingt es, dass Curven der Helligkeitsvertheilung im Spectrum nur dann Werth haben, wenn zugleich die Helligkeitsstufe angegeben ist, bei der die Vergleichungen angestellt wurden. Der Verf. hat in einer umfangreichen Arbeit für sich und mehrere andere Beobachter solche Curven zu gewinnen versucht. In der Gestaltsänderung dieser Curven mit steigender absoluter Intensität muss nun natürlich das PüRKiNjE’sche Phänomen in der Art hervortreten, dass mit steigender Helligkeit die Ordinaten um so stärker wachsen, je grösser die Wellenlänge des betreffenden Spectrallichtes ist; dadurch wird sich dann auch das Maximum in der Richtung zum rothen Ende hin verschieben. Die Beobachtung geschah in der Art, dass eine Fläche, welche Licht von der Wellenlänge 535 fta (Thalliumgrün) enthielt, stets unverändert beibehalten und nun die Lichtmenge in Spaltbreiten bestimmt wurde, welche bei den verschiedenen Wellenlängen des betreffenden Spectrums erforderlich ist, um dieselbe Helligkeit zu erzielen. Das Reciproke dieser Spaltbreite nennt der Verf. für die benutzte Helligkeitsstufe den „Helligkeitswerth“ des untersuchten Spectrallichtes. Die niedrigste Helligkeitsstufe lag der unteren Reizschwelle sehr nahe, sie war so gering, dass der Beobachter mindestens 1 / 4 Stunde in absoluter Dunkelheit verweilt haben musste, um sie überhaupt wahrzunehmen. Nennt man die Lichtmenge 1, welche erforderlich war, um diese Helligkeit auf dem erwähnten grünen Fortschr. d. Phys. XLVII. 2. Abth. 1 q