als Function der Wellenlänge mathematisch ausdrücken und daher kann derselbe auch nicht in eine Formel eingeführt werden, welche dann eine Gleichung zur Bestimmung des Ortes und damit der Beschaffenheit der Mischfarbe ergiebt. Will man letz teres, so bleibt nichts Anderes übrig, als für jene Beziehung zwischen der Wellenlänge und dem Orte auf der Farbentafel eine Function zu suchen, welche für mathematische Operationen, Integrationen u. s. w. verwendbar ist und sich dabei doch möglichst genau dem wirk lichen Thatbestande anschliesst. Lommel ordnet nun die Spectralfarben auf einem Kreisumfange an, bezeichnet die von irgend einem Anfangspunkte gerechnete Bogenlänge mit (p und setzt dann -y- = a -f- -y <p, wo Ä die Wellenlänge und a und b zwei zu bestimmende Constanten sind. Hieraus ergiebt sich nun für zwei beliebige complementäre Spectral farben von den Wellenlängen A, und A 2 , da diese stets an den 1 1 b „ Enden eines Kreisdurchmessers liegen müssen, = -y Es würde also für complementäre homogene Farbenpaare die einfache Beziehung gelten, dass die Differenz ihren Schwingungszahlen Con stant ist. Dieses stimmt nun aber mit den Beobachtungen durchaus nicht. Trotzdem zeigt sich aber an mehreren von dem Verf. aus führlich mitgetheilten Beispielen (NEWTON’sche Farbenringe), dass die Anwendung dieser Farbentafel zu Resultaten führt, welche mit der Erfahrung übereinstimmen. Bei der Berechnung wenig gesät tigter Mischfarben, deren Componenten über das ganze Spectrum zerstreut sind, heben sich eben die Fehler gegenseitig zum grössten Theile wieder auf und daher hat für solche Mischungen die hier vorgeschlagene Anordnung der Farbentafel einen praktischen Werth. A. K. E. Hering. Untersuchung eines Totalfarbenblinden. Pfliiger’s Arch. 49, 563—608. Nach der vom Verf. aufgestellten Farbentheorie muss jedes beliebige Licht für einen Totalfarbenblinden denjenigen Reizwerth haben, der in Bezug auf ein farbentüchtiges Auge als seine weisse Valenz bezeichnet wird. Diese weisse Valenz lässt sich nun bestim men durch Helligkeitsvergleichungen, die bei so niedriger absoluter Intensität angestellt sind, dass die farbigen Valenzen nicht mehr zur Wirkunff kommen.