17. Physiologische Optik 1 ). F. Becker. Ueber absolute und relative Sehschärfe bei verschie denen Formen der Amblyopie. Zehender’s Monatsbl. f. Augenheilk. 29, 404—423. Die bei ruhender Accommodation nach möglichster Correctur aller optischen Fehler des Auges für 5 oder 6 m entfernte Probe objecte bestimmte Sehschärfe wird nach Donders „absolute Seh schärfe“ (S) genannt, während „relative Sehschärfe“ (s) diejenige ist, welche das Auge für nahe Objecte entweder bei thätiger Accom modation oder beim Gebrauche von Brillen besitzt. Der Verf. hat nun 100 Personen, bei denen 8 < V 2 war, sorgfältig auf s unter sucht. Es ergaben sich bei gleichem S ungemein verschiedene Werthe von s (z. B. bei 8 = ‘’/a-t schwankt s zwischen 1 und 1 6 ). Ordnet man aber die untersuchten Personen in drei Classen, je nachdem die Schwachsichtigkeit auf einer Refractionsanomalie oder einer Trübung der Augenmedien oder einer Erkrankung der Netz haut beruht, so ist bei gleichem 8 in jeder dieser drei Classen eine viel bessere Uebereinstimmung von s vorhanden. A. K. V. Fukala. Ueber die Ursache der Verbesserung der Sehschärfe bei höchstgradig myopisch gewesenen Aphaken. Knapp u. Schweig- ger’s Arch. f. Augenheilk. 24, 161 —168. Die bei Staaroperationen an normalsichtigen Personen gemachten Erfahrungen zeigen, dass die Linse des Auges eine Brechkraft von 9,5 bis 10 Dioptr. besitzt. Man könnte also erwarten, dass eine Myopie von 10 Dioptr. durch Wegnahme der Linse in Emmetropie verwandelt würde. Thatsächlich zeigt sich aber, dass *) Hier sind nur solche Abhandlungen berücksichtigt, welche ein beson ders grosses theoretisches oder speciell physikalisches Interesse haben. Wegen der übrigen Abhandlungen, besonders wegen der vollständigen Litteratur- zusammenstellung, muss auf den „Jahresbericht über die Fortschritte der Anatomie und Physiologie“ und auf die entsprechenden Bände der „Zeitschrift für Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane“ verwiesen werden.