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Wehmer. Armstrong u. Pope. Wahren. Zenker. Lippmann etc. 179 Zenker führt die Entstehung photochromatischer Bilder auf stehende Lichtwellen zurück. Es ist dies die Theorie, die Lipp mann experimentell durchgeführt hat. Lpk. G. Lippmann. La photographie des couleurs. Rev. scient. 47 [1], 161—162f. Soc. fran§. de phys. 1891, 45. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass die sensible Schicht der photographischen Platte continuirlich (die AgBr- oder AgJ-Massen sind äusserst fein vertheilt) ist und während der Expo- nirung einem aus flüssigem Quecksilber bestehenden Spiegel anliegt. Die Platte wird wie gewöhnlich entwickelt und fixirt und zeigt, wenn sie trocken geworden ist, die natürlichen Farben. Lippmann erklärt die Vorgänge in folgender Weise: Bei der Belichtung inter- feriren die einfallenden Strahlen mit den vom Spiegel reflectirten. In den Schwingungsbäuchen wirkt das Licht auf die Silbersalze ein, in den Schwingungsknoten nicht. Nach der Entwickelung und Fixirung ist demnach die Gelatine von kleinen Spiegelchen aus transparentem, elementarem Silber durchschichtet, welche, da ihr Abstand eine halbe Wellenlänge der aufgefallenen Lichtstrahlen beträgt, nur Strahlen dieser Wellenlängen reflectiren und die Strahlen der Complementärfarbe durchlassen. Lpk. G. Lippmann. La photographie des couleurs. E. Becquerel. Observations sur la communication de M. Lippmann. C. R. 112, 274—277 f. [Chem. Centralbl. 1891 [1], 482. [Naturw. Rundsch. 6, 117—118. [ZS. f. Unten-, 4, 200—201. [Bei-, d. chem. Ges. 24 [2], 257—258. [Sill. J. (3) 41, 326—327. [ZS. f. phys. Chem. 7, 615. [Cim. (3) 29, 261. G. Lippmann theilt die Principien seines Verfahrens mit, nach welchem er ein haltbares Bild des Spectrums in den natürlichen Farben erhält. Die Emulsion der photographischen Platte muss kornlos sein, d. h. die Dimensionen der Brom- oder Jodsilberkörner müssen verschwindend klein sein gegenüber der Wellenlänge der Lichtstrahlen. Nur so ist es möglich, dass in einer */ 2 o mm dicken Gelatine- oder Albuminschicht die Zahl der über einander liegenden Silberplättchen ungefähr 200 beträgt. — E. Becquerel hebt her vor, dass das von ihm im Jahre 1848 entdeckte Verfahren, das Spectrum zu photographiren, auf photochemischen Vorgängen beruhe, während das Lippmann’scIic rein physikalischer Natur sein soll. Die auf einer Silberplatte erzeugte Silbersubchloridschicht, deren