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dieser Gruppe stellt der Verf.: Zinkblende, Steinsalz, Sylvin, Salmiak, Bleinitrat zum Theil, Diamant, Senarmontit (?), arsenige Säure, Beryll, Brucit, Eis, Quarz, überjodsaures Natrium, Zirkon, Quecksilberjodid und Leukophan. Für die durch isomorphe Beimischung anomalen Krystalle (Gruppe 4), welche der Verf. selbst besonders eingehend untersucht hat, ist charakteristisch die Abhängigkeit der optischen Structur von der äusseren Begrenzung, welche sich am deutlichsten bei den zahlreichen regulären Krystallen zeigt. Verf. ist durch dieses Ver halten zu der Ansicht gelangt, dass in Folge der isomorphen Bei mischungen in den Anwachspyramiden der einzelnen Krystallflächen gewisse Druck- und Zugkräfte auftreten, welche das optische Ver halten dieser Anwachspyramiden in einer ihrer geometrischen Sym metrie entsprechenden Weise ändern; die nähere Ursache dieser Spannungen bleibt freilich noch unbekannt. Hierher gehören nach Ansicht des Verf.: die Nitrate von Blei, Baryum und Strontium, die Alaune, Granate, vielleicht Faujasit, Hauyn, Nosean, Sodalith (sämmtlich regulär); die hexagonal krystallisirenden Hyposulfate von Pb, Ca, Sr, K, Rb, sowie Chabasit, Turmalin, Apatit, Korund zum Theil, Pyromorphit und Mimetesit; Vesuvian, Apophyllit, Scheelit (?); schwefelsaures und chromsaures Natrium-Ammonium, die Seignettesalze und Topas. Die Gruppe 5, bei der es sich eigentlich um beginnende Pseudomorphosenbildung einer wasserärmeren Verbindung nach der ursprünglichen wasserreicheren handelt, ist nur durch das Strychnin sulfat vertreten. In einem Anhänge werden diejenigen Krystalle besprochen, für deren Anomalien Verf. keine Ursache anzugeben vermag, oder die zu keiner der obigen Gruppen gehören; es sind dies: Analcim, Anatas, Natriumchlorat und -bromat, Eulytin, Flussspath, Heulandit, Mellit, Milarit, Perowskit, Pharmakosiderit, Rhodizit und Rutil. Die Hypothese Mallard’s, wonach die Ursache der Anomalien stets in dem Aufbau der Krystalle aus Theilindividuen von niederer Symmetrie, als jene der äusseren Form ist, liegen soll, hält Verf. nur bei den Krystallen der Gruppe 1 und mit einiger Modification bei jenen der Gruppe 2 für zutreffend, bei allen übrigen optisch anomalen Krystallen aber nicht. F. P. A. Karnojitzky. Einige Betrachtungen über die mögliche Ursache der optischen Anomalien in den Krystallen. ZS. f. Kryst. 19, 571 —592, 1891 1- [Beibl. 16, 437, 1892.