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150 15 b. Drehung der Polarisationsebene. Da ein Einfluss der im diabetischen Harn vorhandenen in- activen Substanzen auf das Drehungsvermögen des Traubenzuckers nachgewiesen ist, ist die Entscheidung der Frage von Wichtigkeit, ob das Vorhandensein sehr geringer Zuckermengen im Harn über haupt noch polarimetrisch festzustellen ist, ob nicht vielmehr die Drehung geringer Zuckermengen durch die anderen im Harn gelösten Stoffe ganz verdeckt werden kann. Der Verfasser zeigt nun durch Versuche zunächst, dass mit seinem sehr exact aus geführten , mit LippiCH’schem Polarisator versehenen Halbschatten apparate ein Zuckergehalt von 0,1 Proc. in reinem Wasser mit Sicherheit nachzuweisen ist, dann dass die Drehung bei Zusatz von reinem Harnstoff — innerhalb der Fehlergrenzen des Apparates — die nämliche bleibt, endlich, dass dies auch der Fall ist für eine sehr verdünnte Zuckerlösung im Harn, die durch Thierkohle ent färbt war. Während also das Drehungsvermögen concentrirterer Zuckerlösungen durch die im Harn vorhandenen inactiven Sub stanzen beeinflusst wird, ist dies bei sehr verdünnten Lösungen nicht der Fall. Ly. V. Olivieki. Studien über das Citronenöl. Gazz. chim. 21, 318—330. [Ber. d. chem. Ges. 24 [2], 624 f. Das Citronenöl enthält neben dem Limonen, welches 90 Proc. seiner Masse ausmacht, ein Terpen, welches zwischen 170° und 170,5° siedet, das spec. Gewicht 0,8867 hat und die specifische Dre hung 4* 64,82° zeigt. Man benutzt das Drehungsvermögen des Citronenöls, welches im Durchschnitt + 120° beträgt, um Ver fälschungen mit Terpentinöl nachzuweisen. Ein Zusatz von franzö sischem Terpentinöl, dessen specifische Drehung —55° ist, ver mindert das Drehungsvermögen um etwa 1,75° für das Procent des Zusatzes; bei russischem und amerikanischem Terpentinöl ist die Verminderung der Drehung allerdings geringer. Ly. H. Ost. Das Drehungsvermögen der Lävulose und des Invert zuckers. Ber. d. chem. Ges. 24 [1], 1636—1645 f. B. Tollens. Bemerkung dazu. Ber. d. chem. Ges. 24 [1], 2000f. [Chem. Centralbl. 1891, 2, 375. [Journ. chem. Soc. 60, 1178. In einer sehr sorgfältig ausgeführten Versuchsreihe wird das Drehungsvermögen der krystallisirten Lävulose einer erneuten Messung unterzogen; dasselbe ergiebt sich etwas grösser als bei früheren Messungen anderer Autoren. Für den Gehalt zwischen 3 und 30 Proc. ist der Verlauf ziemlich genau linear, bei stärkerer