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nach welchem der Uebergang von der einen Drehung zur andern sich vollzieht. „Der Gehalt an Substanz mit der Anfangsdrehung nimmt in geometrischer Reihe ab, während die Zeiten in arithme tischer Reihe zunehmen.“ Daraus folgt, dass der Logarithmus der Differenz der beobachteten Ablenkung minus der constanten End ablenkung proportional der Zeit abnimmt, und dass der in jedem Zeitelemente aus dem Anfangszustande in den Endzustand über geführte Antheil des Körpers der Menge der in der Lösung ent haltenen, noch im Anfangszustande befindlichen Substanz proportional ist. Die nach den dieses Gesetz darstellenden Formeln berechneten Drehungen bei Milchzucker, Dextrose, Maltose, Galaktose, Arabinose und Xylose stimmen mit den Beobachtungen gut überein. Äusser den Multirotationen bei frisch bereiteten Lösungen ist noch eine andere, vom Verf. als Multirotation zweiter Ordnung bezeichnete, beobachtet worden, nämlich beim Verdünnen, beim Sieden und beim Hydratisiren; für diese gilt das oben aufgestellte Gesetz nicht. Ly. G. Bouchardat und J. Lafont. Action de l’acide benzoique sur l’essence de terebinthe. C. R. 113, 551—553 f. [Ber. d. ehern. Ges. 24 [2], 904—905. Die Benzoesäure verbindet sich mit der französischen Terebinthen- essenz in der Kälte langsam, bei 150° schnell; es entstehen dabei verschiedene Producte. Bei der fractionirten Destillation geht unter 200° das feste Camphen über, welches bei 157° siedet, und dessen specifische Drehung — 3° 30' beträgt, und das isomere, flüssige Terpilen, welches zwischen 175° und 180° siedet und die specifische Drehung 3° bis 4° 30' zeigt. Die bei Temperaturen über 220° übergehenden Substanzen lassen sich in linksdrehendes Camphenol, welches die specifische Drehung —32° 10' bis —32° 20' zeigt, und Isocamphenol mit der specifischen Drehung + 10° 40' zerlegen. Ly. A. Deckers und A. Einhorn. Ueber einige Rechtscocaine. Ber. d. chem. Ges. 24, 7—13. Durch Einführung von Säureradicalen in das Rechtsecgonin, sowie in seinen Methylester gelangt man zu einigen Substanzen, von denen hier nur der Cinnamylrechtsecgoninmethylester angeführt sei, dessen salzsaures Salz aus heissem Wasser in schönen, weissen Krystallen krystallisirt, bei 186° bis 188° schmilzt, und dessen 2,11 proc. alkoholische Lösung im 20 cm-Rohre die Polarisationsebene um -j- 2° dreht, ferner der Isovalerylrechtsecgoninmethylester, dessen salzsaures Salz aus absolutem Alkohol in kleinen, perlmutterartig