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Als Polarisationsapparat diente ein LAURENT’sches Halbschatten polarimeter; das Flammenbild wurde durch ein Linsensystem auf ein vor dem Polarisator befindliches kleines Diaphragma geworfen. Die Einrichtung des an Stelle des Fernrohres verschiebbar ange brachten photographischen Apparates gestattete auf einer Platte von 9 zu 12 cm nach einander 80 Bilder der beleuchteten Scheibe des Polarimeters aufzunehmen; als bestes photographisches Objectiv erwies sich für den vorliegenden Zweck das DALLMEYR’sche 2 B. Von besonderer Wichtigkeit erwies sich bei diesen Versuchen die genaue Innehaltung einer bestimmten Expositionszeit; zu diesem Zwecke wurde zwischen Lichtquelle und Linsensystem ein durch Uhrwerk getriebener Schirm eingeschaltet; dadurch wurden die Fehler der Expositionszeit unter t/ 4 Secunde herabgedrückt. Als lichtempfindliche Platten wurden zuerst die Bromgelatineplatten des Handels benutzt, die einige Stunden vor dem Gebrauche nach den Angaben Vogel’s mit einer Lösung von Erythrosin und Silbernitrat bedeckt wurden; später wurde diese kleine Mühe durch Anwendung von für gelbes Licht empfindlichen Platten der Firma LumiEre erspart. Durch Versuch wurde die Expositionsdauer festgestellt, die von dem Winkel des Polarisators abhängt; durch Vergrösserung dieses Winkels konnte diese Dauer auf 10 Secunden herabgedrückt werden. _ L'/. Aignan. Discussion des experiences de Biot relatives aux dis- solutions dans l’eau de l’acide tartrique en presence de la potasse oti de la soude. C. R. 112, 1009—1011. [Chem. Centralbl. 1891, 2, 100. Nach der Theorie von Biot war zu erwarten, dass die speci- fischen Drehungen der Lösungen von Weinsäure in Wasser in ihrer graphischen Darstellung zwei sich- schneidende Geraden liefern; aus den Versuchen ergab sich aber eine gleichseitige Hyperbel, und Biot nahm zur Erklärung dieser Thatsacbe an, dass in den unter suchten Lösungen Verbindungen in stetig veränderlichen Verhält nissen entstehen. Biot hat weiter, allerdings aus einer kleinen An zahl von Messungen, die er unter Zusatz von Kalium oder Natrium vorgenommen hatte, geschlossen, dass auch für diese Lösungen die selben Gesetze gelten. Der Verf. will die Erscheinungen durch Dissociation erklären und hat zu diesem Zwecke eine grössere An zahl Messungen an Weinsäurelösungen vorgenommen, denen er gleichmässig, um 1 5 Aequ., wachsende Mengen Natrium zusetzte. Die graphische Darstellung ergiebt nun für Natriummengen von 0 bis 1 Aequ. eine wenig von einer Geraden abweichende Curve,