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können und dass das Kohlenstoffatom nur innerhalb des Tetraeders liegen kann, dessen Spitzen die mit ihm verbundenen Atome bilden. Der Verf. zeigt, dass die letztgenannten Theorien sich sehr wohl unter die allgemeineren Anschauungen von Pasteur unterordnen lassen und dass die Folgerungen aus denselben bezüglich der An zahl der Isomerien bei Verbindungen mit ein, zwei und mehr asym metrischen Kohlenstoffatomen durch die Erfahrung bestätigt sind. Indem dann weiter mit van’t Hoff angenommen wird, dass bei Verbindungen mit einem asymmetrischen Kohlenstoffatom das von dem Molecül gebildete Tetraeder ein reguläres ist, jedoch unter Berücksichtigung der gegen diese Annahme von le Bel gemachten Einwendungen, wird der Begriff „Product der Asymmetrie“, der bereits in Mittheilungen an die Akademie (diese Ber. 46 [2], 128,1890) vom Verf. eingeführt ist, näher auseinandergesetzt und werden die aus den Eigenschaften dieses Productes für die Drehung der Polarisationsebene folgenden Gesetze abgeleitet, zunächst unter der Annahme, dass die Massen der Radicale in den Ecken des Tetra eders vereinigt sind, dann unter der Voraussetzung, dass sie auf den Verlängerungen der Verbindungslinien des Mittelpunktes des Tetraeders mit den Ecken liegen. Die bereits in den früheren Mittheilungen angegebenen Sätze, nach welchen auf Grund der auf gestellten Theorie der Sinn und angenähert auch die Grösse der Drehung einer Verbindung berechnet werden kann, werden auch hier wieder angeführt, jedoch der eine, „wenn bei einer Substitution der Schwerpunkt des Molecüls sich von der Symmetrieebene ent fernt, wird das Drehungsvermögen grösser und umgekehrt“, als einer strengeren Fassung bedürftig hingestellt. In den Fortsetzungen dieser Abhandlung sucht der Verf. die Sätze, zu denen er gelangt, durch Zusammenstellung von ander weitig und von ihm selbst gewonnenen experimentellen Thatsachen zu erweisen. Wegen der quantitativen Unbestimmtheit des Begriffes der Drehung der Polarisationsebene, ihrer Abhängigkeit von Wellen länge und Temperatur können diese Beweise nur qualitativer Art sein. Am besten eignen sich hierzu Verbindungen von möglichst einfacher Zusammensetzung. In der ersten Fortsetzung werden 43 Verbindungen aufgeführt, die sich von Amylchlorür ableiten lassen; sie erweisen sich sämmtlich, der Theorie entsprechend, als rechtsdrehend; die Drehung des Amylaldehyds, welches man nach der Theorie hätte inactiv erwarten sollen, da zwei Atomgruppen gleiche Masse haben, wird damit erklärt, dass die Gruppen sich nicht genau in den Ecken des Tetraeders befinden, oder dass eine