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136 15 b. Drehung der Polarisationsebene. weiter durch Einschaltung des Ringes in einen Nebenschluss auf 0,02 Amp. abgeschwächt werden. Zunächst wurde durch Bestim mung der Hauptstellungen des Polarisators und' des Analysators nach Entmagnetisirung des Ringes durch Ströme von abwechselnder Richtung von + 15 Amp. bis 4- 0,02 bezw. bis —0,02 Amp., dann durch Vergleichung dieser Grössen für den Ring und für einen Silberspiegel gezeigt, dass die bei einem Strome von 0,02 Amp. bestehende Magnetisirung keinen merklichen Einfluss auf das Licht ausübt, weiter, dass die Amplitude der magnetischen Componente ihr Zeichen mit der Magnetisirungsrichtung ändert, nicht aber die Phase, indem sich ergab, dass die Minimum- und Nullstellungen bei positiver und negativer Magnetisirung sich nur in ihrem Zeichen, nicht aber in ihrem absoluten Werthe von einander unterscheiden. Bei der Beobachtung ist besonders darauf zu achten, dass die Reflexion genau in der Mitte des Spiegels erfolgt. Die weiteren Beobachtungen zeigen, übereinstimmend mit den Resultaten früherer Beobachter, dass sowohl die Amplituden wie die Phasen der mag netischen Lichtcomponente dieselben Werthe haben für den Fall, dass die Polarisationsebene des einfallenden Lichtes nahe parallel, und für den, dass sie nahe senkrecht zur Einfallsebene ist. Zum Schluss wird noch auf die von Lorentz gezeigte Beziehung ein gegangen, welche zwischen der magnetischen Reflexion und der HALL’schen Wirkung besteht. Ly. P. A. Güye. Etüde sur la dissymetrie moleculaire. These. 90 S. Paris 1891. Arch. sc. phys. (3) 26, 97— 127, 201 — 226, 333 — 370 f. [Chem. Centralbl. 1891, 2, 909—12; 1892, 1, 10. Nach einer Einleitung, in welcher gezeigt wird, dass die Dre hung der Polarisationsebene eine unsymmetrische Constitution des drehenden Körpers nothwendig voraussetze, bei Flüssigkeiten eine Dissymmetrie in der molecularen, bei Krystallen in der krystallischen oder der molecularen Anordnung der Atome oder auch in beiden, enthält eine erste Abhandlung theoretische Betrachtungen allein über die moleculare Dissymmetrie auf Grund der von Pasteub aus der Erfahrung abgeleiteten Anschauungen, deren grundlegende Sätze in einer präcisen Fassung ausgesprochen werden. Weiter wird die Theorie von le Bel und van’t Hoff, die auf der Annahme wenig stens eines asymmetrischen Kohlenstofiatoms begründet ist, erläu tert und aus deren Hauptsätzen abgeleitet, dass die vier mit dem asymmetrischen Kohlenstoflatom verbundenen einwerthigen Atome oder Radicale bei activen Substanzen nicht in einer Ebene liegen