134 15 b. Drehung der Polarisationsebene. Es lag nun die Frage nahe, ob das ersterwähnte Verhalten gegen über optisch activen Basen auf Energieunterschieden beruht, je nach dem mit der gleich oder entgegengesetzt drehenden Base neutralisirt wird. Wenn nun auch das stark linksdrehende Morphin bei der Verbindung mit Rechtsweinsäure eine etwas kleinere Wärmemenge entwickelte, als bei der Verbindung mit der Linksweinsäure, so war dieser Versuch nicht entscheidend, da eine geringe Verunreinigung mit Weinsäure diesen Unterschied herbeigeführt haben konnte. Die Verbindung der beiden Weinsäuren mit Nicotin, bei welcher die Neutralisationswärmen direct gemessen werden können, ergab in der That tjir beide Säuren dieselbe Wärmeentwickelung. Die vermuthete Energiedifferenz besteht also nicht; die oben erwähnte Möglichkeit der Trennung der beiden Weinsäuren durch optisch active Basen beruht also nur auf der verschiedenen Löslichkeit der beiden Tartrate. R. Wachsmuth. Die elektomagnetische Drehung der Polarisations ebene einiger Säuren und Salzlösungen. Wied. Ann. 44, 377—382. Die elektromagnetische Drehung der Polarisationsebene in Schwefelsäure, Salzsäure, Salpetersäure und Essigsäure, sowie in den entsprechenden Salzen von Mangan, Kobalt und Nickel werden in einer Reihe von Versuchen gemessen, bei denen sowohl durch ihre Anordnung als durch ihre Häufung — jeder angegebene Werth beruht auf 50 Einzelmessungen für die Lösungen und 60 verglei chenden Messungen für die Feldstärke — die Fehlergrenze sich sehr niedrig stellt. Die Resultate bestätigen zwar annähernd den Satz von Jahn (vgl. ob. Ref.) über die Differenzen der molecularen Drehungen der einzelnen Salze mit gleichen elektropositiven Bestand- theilen; sie lassen zwar erkennen, dass man es mit einer additiven Eigenschaft der Salze zu thun hat, die grossen Abweichungen vom Mittelwerth zeigen aber auch die stark constitutive Beeinflussung. Die Vergleichung der molecularen Drehungen der Salze mit gleichen elektronegativen Bestandteilen lässt Beziehungen zwischen diesen Werthen und den Atommagnetismen nicht erkennen; nicht einmal in der Reihenfolge stimmen sie überein. Ly. R. Sissxngh. Ueber das IvEBR’sche magneto-optische Phänomen bei äquatorialer Magnetisirung an Eisen. Wied. Ann. 42,115—142, 1891. Zuerst werden durch rechnerische Analyse die günstigsten Bedingungen für die Bestimmung der Amplitude und Phase der magneto-optischen Componente festgestellt, welche bei der Reflexion