Volltext Seite (XML)
Verbindung sich als die Summe der Drehungen der einzelnen Com- ponenten ergiebt, dass aber die für die einzelnen Componenten in einer Verbindungsreihe gefundenen Zahlenwerthe nicht mit den jenigen übereinstimmen, welche eine andere Reihe ergiebt, und dass insbesondere bei unorganischen Verbindungen die nach jenem Gesetze berechnete Drehung sehr stark von der beobachteten abweicht. Der Verfasser erkennt nun die additive Eigenschaft der magnetischen Drehung an, nimmt aber an, dass dieselbe auch von der chemischen Constitution abhängt, so dass diese Erscheinung zwischen anderen physikalischen Eigenschaften der Materie steht. Während nämlich einerseits die Masse rein additiv ist, der Brechungscoefficient zwar wesentlich additiv, jedoch von der chemischen Constitution abhängig ist, andererseits Farbe und optische Drehung fast allein von der Constitution abhängen, jedoch auch in gewissen Erscheinungen den additiven Charakter zeigen, steht die magnetische Drehung zwischen diesen Extremen, und zwar tritt die additive Eigenschaft dieser Erscheinung bei den organischen Verbindungen deutlich hervor, während sie bei den unorganischen zurücktritt. Es bestehen aber auch sonst durchgreifende Unterschiede im chemischen Verhalten wie in der elektrischen Leitungsfähigkeit zwischen diesen ver schiedenen Reihen von Verbindungen. Der Verf. constatirt nun aus den Versuchen von Pehkin eine Beziehung, welche zwischen der magnetischen Drehung und der elektrischen Leitungsfähigkeit besteht, und zwar soll die additive Eigenschaft dieser Erscheinung bei einer Lösung um so mehr hervortreten, ein je schlechterer Elek trolyt sie ist. Um über die Richtigkeit dieser Auffassung zu ent scheiden, müssten die Versuche an Lösungen der Salze schwacher Säuren gemacht werden, die ebenso gute elektrische Leiter sind wie die Salze der starken Säuren, von denen hiernach zu erwarten ist, dass deren magnetische Drehung starke Abweichungen von den auf. Grund der PERKiN’schen Annahme berechneten zeigen. Die Erklärung des Verf. würde die von Perkin beobachteten That- sachen als Folge der Dissociationstheorie von Arrhenius erscheinen lassen, und es würde sich der Satz ergeben, dass immer, wenn nach Arrhenius die Dissociation einer Verbindung in freie Ionen anzu nehmen ist, die magnetische Drehung grosse Abweichungen von dem PERKiN’schen Gesetze zeigen muss, und umgekehrt. Als weiterer Beweis, dass die von Perkin gefundenen Thatsachen sich nach dieser Theorie ungezwungen erklären lassen, wird darauf hin gewiesen, dass in wässeriger Lösung für die Haloidsäuren in dem einen, für Schwefelsäure und Salpetersäure im anderen Sinne die