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bische, das monokline und trikline und endlich für das reguläre Krystallsystem dargestellt. Alle für die optisch drehenden Krystalle aufgestellten Structurformen haben das gemeinsam, dass sie angesehen werden können als aufgebaut aus doppelbrechenden Schichten von verschiedener, aber äusserst geringer Dicke, die in regelmässigem Wechsel und mit bestimmtem Windungssinn aufgeschichtet sind. Weiter wird nachgewiesen, dass die vorausgesetzten Structuren that- sächlich Drehung der Polarisationsebene bedingen, indem der Gang eines senkrecht auflallenden, sehr gestreckt elliptisch schwingenden, ein dünnes Krystallblättchen durchdringenden Strahles rechnerisch verfolgt wird. Die Anwendung der Resultate der Rechnung auf die einzelnen Krystallsysteme zeigt ihre vollständige Ueberein- stimmung mit der Beobachtung; nur für das reguläre System er- giebt die Rechnung, dass die Schwingungsrichtung des einfallenden Strahles auf die Grösse der Drehung Einfluss haben, und dass der austretende Strahl schwach elliptisch sein müsste; Thatsachen, welche durch die Beobachtung nicht bestätigt sind. Doch würde eine beschränkende Annahme über die Elemente des angenommenen Punktsystemes auch diese Abweichung der Rechnung von der Er fahrung beseitigen. Zum Schluss werden Versuche angeführt zur Nachahmung der verschiedenen drehenden Krystalle, welche die theoretisch gewonnenen Resultate bestätigen. Ly. A. Hussell. Ueber die Drehung ultrarother Strahlen im Quarz. Wied. Ann. 43, 498—508, 1891t. [J. de phys. (3) 1, 33—35, 1892. Um die Drehung ultrarother Strahlen, für welche nur Beob achtungen von Desains mittels der Thermosäule für Stellen vor liegen, welche dadurch charakterisirt sind, dass sie zu bestimmten Stellen des sichtbaren Spectrums symmetrisch liegen, nicht aber durch bestimmte Wellenlängen, ebenso sicher zu definiren, wie dies von Soret und Sarasin für die ultravioletten Strahlen geschehen ist, geht der Verf. von dem folgenden, von Prof. Lommel her rührenden Gedankengange aus. Lässt man durch ein FnEsxEL’sclies Triprisma oder Biprisma einen polarisirten Strahl gehen, dessen Schwingungsrichtung senkrecht zu den Kanten der zusammen gekitteten Prismen ist, so sind, bis auf Grössen zweiter Ordnung, die Intensitäten der Componenten des austretenden Strahles propor tional den Quadraten des Sinus bezw. des Cosinus der Drehung. Analysirt man jetzt mit einem Nicol, welches gegen das polari- sirende Nicol gekreuzt ist, so verschwindet die erstere, ist das ana- lysirende Prisma parallel, so verschwindet die letztere Componente.