124 15 b. Drehung der Polarisationsebene. nur zutreöen, wenn die Wirkungssphäre der substituirten Radicale klein ist, da nur dann eine leichte Beweglichkeit derselben anzu nehmen ist. In der That zeigten auch die Gährungsproducte des Chlorhydrats des Methyläthylpropylamins keine optische Drehung. Dagegen zeigten zwei Gährungsproducte des Chlorürs des Isobutyl propyläthylammoniums unmittelbar Drehungen von — 30' und — 25', woraus sich mittels Beobachtungen an concentrirten Löungen speci- fische Drehungen von — 7° und — 8° ergeben. Da die Verunreini gungen durch die Veränderungsproducte der Mikroben nur zwei gleiche Radicale enthalten konnten und demgemäss inactiv sein mussten, so besteht an der Activität des erhaltenen Salzes kein Zweifel. Diese Activität im Gegensätze zur Inactivität im vorigen Falle erklärt sich dadurch, dass hier zwei grössere Radicale, das Aethyl und das Propyl, vorhanden sind und dadurch ihre Beweg lichkeit verkleinert ist. Das Salz erwies sich einigermaassen haltbar und liess sich in die active essigsaure Verbindung überführen, nicht aber in die active schwefelsaure Verbindung. Das Drehungsver mögen verschwand durch die dabei entwickelte Salzsäure bei der Be handlung mit quecksilber- oder platinsaurem Chlor, und verwandelte sich unter der directen Einwirkung von Salzsäure in eine merkliche Rechtsdrehung. Für zwei gleiche Radicale lässt die Theorie die Existenz activer und inactiver Isomerien erwarten. Die Gährungs producte des Chlorürs des Aethylpropyldimetbylammoniums, des Aethyldipropylmethylammoniums, des Aethyldipropylisobutylammo- niums und endlich des Aethylpropyldiisobutylamraoniums erwiesen sich als inactiv oder nur sehr schwach activ. Da aber hier Ver unreinigungen mit vier verschiedenen Radicalen vorhanden sein können, lässt sich das Vorkommen activer Isomerien nicht behaupten. Der Verf. gelangt zu dem Schluss, dass man durch Einführung von vier genügend hoch in der Alkoholreihe stehenden Radicalen in das Ammoniumchlorür Molecüle von genügend unveränderlicher Form erhält, was sich in der Existenz verschiedener Isomerien und in dem Auftreten des Drehungsvermögens zeigt, wenn die vier Radicale verschieden sind, dass dieselben aber bei zwei gleichen Radi calen die Form von inactiven, nicht spaltbaren Isomerien annehmen. Ly- A. Fock. Zur Erklärung der optischen Activität. Ber. d. chem. Ges. 24, 101—111, 1891t. [Chem. Centralbl. 1891, 1, 482—483. [J. chem. Soc. 60, 513. [ZS. f. phys. Chem. 7, 429—430. [Bull. soc. chim. (3) 5, 946. Die übliche Erklärung der Circularpolarisation in Flüssigkeiten