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120 15 a. Interferenz, Beugung, Polarisation. Ueberlegung bei der Reflexion am dichteren Medium richtig, so würde sie falsch werden bei der Reflexion am weniger dichten Medium. Gleit. Lord Rayleigh. On reflexion near the polarising angle from the clean surfaces of liquids. Bep. Brit. Ass. Cardiff 1891, 563—564f. Phil. Mag. (5) 33, 1—19, 1892. [Beibl. 16, 282—284 f- Betrachtet man das Sonnenbild, welches unter dem Polarisations winkel von der Oberfläche gewöhnlichen Wassers reflectirt wird, durch ein gutes Nicol, so erhält man niemals vollständige Aus löschung, sondern man sieht immer nur einen dunklen Nebelfleck auf dem Sonnenbilde. Wird dagegen die Wasserfläche möglichst von jeder Unreinigkeit befreit, so erscheint im Sonnenbilde ein scharfes, dunkles, von farbigen Rändern umgebenes Band mit nahezu schwarzem Mittelpunkte; dieselbe Erscheinung tritt bei ölsaurem Natron und gesättigter Camphorlösung auf. Diese Veränderung des Aussehens bei Vorhandensein von Ver unreinigungen kann nun nach Ansicht des Verf. nicht auf die Ab nahme der Oberflächenspannung allein geschoben werden. Um hierüber einigermaassen Klarheit zu gewinnen, führte der Verf. genauere Messungen über die Ellipticität des unter dem Polari sationswinkel von Flüssigkeitsoberflächen reflectirten Lichtes an. Zu diesem Zwecke passirte das Sonnenlicht, dem durch Spiegel die gewünschte Richtung gegeben worden war, nach einander eine mit Fadenkreuz versehene Oeffnung, eine Collimatorlinse, ein polari- sirendes Nicol, wurde sodann von der Flüssigkeitsoberfläche reflec tirt, ging durch ein V 4 A-Glimmerblättchen und das analysirende Nicol. Das letztere wurde, um von der Nullstellung unabhängig zu sein, abwechselnd um U 30° aus der Einfallsebene des Lichtes herausgedreht. Bedeuten « bezw. /i die Winkel zwischen dem Analysator bezw. dem Polarisator und der zur Einfallsebene senk rechten Richtung, so ist das gesuchte Amplitudenverhältniss der beiden llauptcomponenten gegeben durch k = tgatg ß = tga tg 30° = ’/ 2 («' — «) fp 30, wobei a und a' den beiden nicht beträchtlich von einander ab weichenden Einstellungen des Analysators bei ß = +30° entspricht. Die Einstellungsgenauigkeit ist bei diesem Verfahren ziemlich gross und giebt ungefähr noch 1', so dass Aenderungen von k bis auf 0,00017 erkannt werden konnten, während der entsprechende Fehler bei Jamin den Betrag 0,001 erreichte.