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Zeichen besitzen, es muss also die Reflexionsebene eine Knoten ebene sein, der dann in Abständen von einer halben Wellenlänge weitere Knotenebenen folgen; dagegen würde bei den Drehungen in diesen Ebenen die Amplitude ein Maximum sein. Nun hat Wiener mit Hülfe einer dem NswTON’schen Farbenglase ähn lichen Vorrichtung thatsächlich nachgewiesen, dass in der Reflexions ebene keine photographische Wirkung erzielt wird, dass sie also eine Knotenebene ist, und da nach Arago der Charakter der Reflexion sich nicht ändert, ob man es mit einer spiegelnden Glas oder Metallfläche zu thun hat, so ergiebt sich direct hieraus, dass bei den WiENER’schen Versuchen nur die kinetische Energie der Verschiebungen wirksam war, und dass somit die Fresnel’scIic Annahme der Schwingungsrichtung die richtige sein muss. PoincarE wendet sich auch gegen diese Ausführungen. In der Lichttheorie muss das Princip der Continuität gelten, aber gerade beim Grenzfall, der Einheit des Reflexionsvermögens, tritt an der reflectirenden Schicht eine Discontinuität ein, welche eine strenge Entscheidung dieser Frage nicht zulässt. Im Allgemeinen ist zuzugeben, dass die FRESNEn’sche Hypothese einfacher ist, als die NsuMANN’sche, und dass sie auch die Erscheinungen der Metall reflexion bei schrägem Einfall bequem zu erklären gestattet, aber nur, so lange es sich um homogenes Licht handelt. Bei zusammen gesetztem Lichte muss man auch in der Fresnei/scIicu Hypothese noch zu complicirten Hülfsannahmen seine Zuflucht nehmen. Im Allgemeinen scheinen allerdings die WiENER’schen Versuche mehr für die Gültigkeit der FRESNEi/schen Annahme zu sprechen. Drude macht zunächst darauf aufmerksam, dass sich die Aus führungen von PoincarE mit seinen früher gegebenen (Wied. Ann. 41, 154—160; diese Ber.46[2], 112—113, 1800) decken, und wendet sich sodann gegen Cornu und Potier, indem er nachzuweisen sucht, dass sowohl nach der FRESNEL’schen wie nach der Neumann’- schen Auflassung an der Oberfläche des reflectirenden Spiegels ein Minimum der photographischen Wirkung eintreten muss. Auch die Schlussfolgerung von Potier sucht der Verf. als falsch zu erweisen, indem er die PoTiER’schen Ueberlegungen, betreffend die Reflexion an einem Metallspiegel, auf die Reflexion an einem Glas spiegel mit dem Reflexionsvermögen 1 überträgt, den er sich da durch realisirt denkt, dass die Reflexion an der Grenze zweier durch sichtigen Medien eintritt, deren Brechungsexponenten gegen den leeren Raum sehr verschieden von einander sind. Wäre dann Potier’s