H. Seeliger. Notiz über die Strahlenbrechung in der Atmosphäre. Münch. Ber. 21, 239—246. — — Ueber die Exstinction des Lichtes in der Atmosphäre. Münch. Ber. 21, 247—272. Zwischen der scheinbaren Grösse ö 0 eines Planeten, wie der selbe ohne Atmosphäre erscheinen würde, und dem factisch statt findenden Radius ö besteht die Gleichung Ö = f<oöo, wo p 0 der Brechungsexponent an der Oberfläche des Planeten ist. Doch gilt diese Formel nur unter der Einschränkung, dass die Refractionscurve ohne Unterbrechung durch die Gleichung p r sin i = const. definirt ist, dass also vor Allem keine totale Reflexion eintritt. Für die Erdatmosphäre, deren Dichtigkeit p im Abstande r vom Erdmittelpunkte — f* -~ P = Po« ' ist, lautet die Bedingung dafür, dass totale Reflexionen nicht ein treten, Po — 1 In der zweiten Arbeit leitet der Verf. die von Laplace auf gestellte Formel für die Exstinction des Lichtes in der Atmosphäre in etwas allgemeinerer Weise ab, als es von Laplace geschehen ist. Nach dieser Formel gilt für die Intensität J des Sternlichtes, falls der Stern die Zenitdistanz z hat, die Beziehung: J TT a — a o cosz loq-- = — II — , log — — — Ha 0 . * cosz J Jo Darin ist Jj die Lichtintensität für z — 0, // ist eine Constante, w die in den Refractionstafeln benutzte, mit z veränderliche Grösse. Jo ist die Intensität des ungeschwächten Lichtes. Ferner wird erörtert, welche Formel für die Intensität an Stelle der vorstehenden treten müsste, wenn man mit Langley die Transmissionscoefficienten der Luft für die einzelnen Farben als verschieden annehmen würde. Eine Vergleichung dieser Formel mit den Beobachtungen zeigt, dass die Einwände von Langley trotz ihrer principiellen Richtigkeit und Wichtigkeit von keiner grossen Bedeutung sind. Zum Schluss wird die LAPLACE’sche Formel auf die Sonnen atmosphäre angewandt. Beobachtungen von Vogel über die Ilellig- keitsvertheilung auf der Sonnenscheibe führen zu dem Schlüsse, dass