54 11. Fortpflanzung des Lichtes, Spiegelung und Brechung. Kupferröhren von 0,7 cm lichter Weite und 40 cm Länge mit einem einzigen dicken Zinkmantel umgossen, so dass das Ganze einen parallelepipedischen Metallblock bildete, aus dem mehrere Löcher zum Einführen der Thermometer ausgespart waren. Um den Fehler zu vermeiden, der aus einer Durchbiegung der Verschlussplatten der Röhren in Folge der erzeugten Druckänderungen entstehen könnte, wurde der Metallblock in einen Trog gelegt, in welchem sich die gleiche Flüssigkeit befand, wie in den Röhren, aber nur unter Atmosphärendruck. Dieser durch Schrauben fest verschlossene Trog stand endlich auf Consolen innerhalb eines Wasserbades. Selbst verständlich waren nicht nur die beiden Röhren, sondern auch die Vorder- und Ilinterwand der Tröge mit planparallelen Glasplatten verschlossen. Die Druckänderungen wurden mittels einer Art von Doppelmanometer hervorgebracht und gemessen, dessen beide Ge fässe durch eine um eine Welle geschlungene Schnur mit einander verbunden waren, derart, dass das eine Manometergefäss sich senkte, wenn das andere sich hob, und umgekehrt. In Folge dessen nahm der Druck in der einen Versuchsröhre ab, wenn derjenige in der anderen Röhre zunahm, so dass also der Effect verdoppelt wurde. Die übrigen Einrichtungen zur genauen Messung und Uebertragung des Druckes, deren Einzelheiten hier nicht erwähnt werden können, waren sorgfältigst ausgeführt. Als Lichtquelle diente Natriumlicht, nur zu einigen orientirenden Versuchen Sonnenlicht. Der Gang der Beobachtungen war der, dass durch Verschieben der Manometergefässe das Fadenkreuz im Beobachtungsfernrohre des jAMiN’schen Interferenzrefractors auf die Mitte eines Interferenz streifens eingestellt und sodann der Druck weiter so geändert wurde, dass eine bestimmte Anzahl von Streifen das Fadenkreuz passirte. Sodann wurden Thermometer und Manometer abgelesen. Erst acht Minuten nach der ersten Einstellung wurde eine zweite in derselben Weise gemacht u. s. f. Die einzelnen Beobachtungen stimmen ganz vorzüglich mit einander überein, ihre mittleren Fehler betragen meist nur wenige Zehntel Millimeter Quecksilber. Die Bestimmung des Brechungsexponenten selbst erfolgte mit Hülfe eines Flüssigkeitsprismas auf einem vorzüglichen Goniometer. Aus der Zusammenstellung der zahlreichen Beobachtungs ergebnisse mit den nach der BEEß’schen und der LoßENz’schen Formel f x • — const\ berechneten Werthen geht hervor, \n 2 -f- 2 d / ° ’ dass keine der beiden Formeln die durch Druck erzeugte Aende- rung des Brechungsexponenten der untersuchten Flüssigkeiten mit