H. H. Hildebrandson. Eigenthümliches Gewitter zu Winedaholm in Schweden. Z. S. f. M. XIII, 124f; Naturf. XI, 302-303. Bericht über ein Wirbelgewitter, welches am 24. und 25. Juli 1877 über Süd-Schweden zog. Speciell zu Winedaholm folgte einem von 1 h 30' bis 7 h a. m. dauernden, regelmässig verlau fenden Gewitter drei Stunden später ein anderes, welches mit wenigen Pausen von 10 h a. m. bis 6 h p. m. anhielt. Um 3 h Morgens ging einer der Berichterstatter ins Freie. Als er wieder ins Zimmer trat, sah er den Daumen der linken Hand und als er mit der rechten Hand über die linke gefahren war, sämmtliche Finger der letzteren leuchten. Um 7 h 50' a. m., also in dem Zeiträume zwischen den beiden Gewittern, sahen zwei Herren in SSO., etwa 5 Fuss über der Oberfläche eines Binnensee’s eine flatternde Lichtmasse von röthlicher Farbe, durchsichtig und scharf begrenzt. Die Länge dieses Lichtnebels wurde auf 600 Fuss geschätzt. Um 8 h 5', 8 h 10' und 8 h 15' a. m. wurden ähnliche Lichtmassen in SSO. 20 Fuss über der Wasserfläche gesehen. Ihre Länge betrug etwa 800 Fuss, eine Bewegung zeigten sie nicht, während die erste sich ein wenig vor- und rückwärts zu bewegen geschienen hatte. Die Dauer der Erscheinung betrug jedesmal nur einige Sekunden. Verfasser wird durch das beschriebene Phänomen an die Wahrnehmungen von Decharme (C. R. LXV1I. 400) erinnert, welcher zu Angers „phosphorescirende Blitze“ beobachtet hatte, die sich während einer Sekunde über die ganzen Wolken ver breitet hatten und von einem bläulichweissen Lichtschein begleitet gewesen waren; ferner erinnert an die von Schneider beschrie benen leuchtenden Wolken, endlich an die Beobachtungen von d’Esnau, Becquerel, Faraday, Schneider u. a. über Blitze, welche sich langsam erweiterten und mehrere Sekunden dauerten. Viel leicht dass diese Erscheinungen eine Art Uebergang vom Gewitter zum Nordlicht bilden. Ht.