mindert, und die Luftreibung an der Erdoberfläche steigt. Dies findet sich im Unterschied der Land- und See Winde bestätigt. Auf dem Meere, wo die Reibung so gut wie wegfällt, müssten dann die Abweichungen aller Winde gleich sein und bloss vom Sinus die geographische Breite abhängen. — Die Vertheilung des Luftdruckes auf dem nordatlantischen Ocean und seinen •Küsten gab zuerst 1869 Buchan kund. Characteristisch ist ein winterliches Barometerminimum bei Island, von welchem aus nach allen Seiten der Luftdruck steigt. Daraus folgt eine cy- klonische Luftströmung: NW über Nordamerika, W auf dem Meere, SW über Europa, E bis NE über dem Eismeere, Spitz bergen und Grönland. Im Sommer beherrscht in der Regel die Situation ein hoher Luftdruck bei den Azoren mit anticyklo- niscber Luftbewegung. — Neuere Forschungen führen zur An schauung, dass das Hauptminimum im SW von Island liegt, par tiale Minima gegen das nördliche Eismeer und die Davisstrasse hin liegen. Nach Karten aus den Jahren 1874 und 1875 scheint die mittlere Luftdruckvertheilung im Januar von höchst verän derlichen Verhältnissen abhängig, denn eines oder das andere Minimum kann auf Kosten der beiden anderen die meteorische Hauptrolle spielen. Dies hat aber einen ebenso wechselnden Einfluss auf die Luftbewegung und hiemit auf das klimatische Schicksal der benachbarten Länder. Liegt das Hauptminimum über dem Eismeer, so muss der angesaugte W-Wind die Winter kälte Nordeuropas mildern; liegt es in der Davisstrasse, so ist Island und Grönland durch S- und SE-Winde begünstigt, Nord europa durch vorwaltende Landwinde grösserer Kälte überant wortet. — Den empirischen Thatsachen gegenüber wie theore tisch ist wahrscheinlich, „dass die Vertheilung des Luftdruckes die fundamentale Thatsache ist“, die Windbewegung das abge leitete Phänomen, obschon allerdings auch diese entscheidenden Einfluss auf jene gewinnen kann. — In der kalten und ge mässigten Zone herrscht im Winter niederer Luftdruck auf dem warmen Meere. Dies wie Rotation, Schwungkraft und Reibung veranlassen eine Luftströmung in loxodromischer Kurve mit fol genden N-Winden an den östlichen, S-Winden an den westlichen