1022 42. Meteorologie. weggelassen ist, sondern umgekehrt wurde; in der Balance sind nämlich die Stellungen von Kupfer und Stahl verwechselt, so dass letzteres aussen steht, und die Temperaturvariationen eine übertriebene Wirkung hervorrufen. M. v. Sterneck hat zuerst die chronometrische Methode auf Untersuchung des Erdmagne tismus angewendet, besitzt aber in ihrer Anwendung auf thermo- (und baro-) metrische Probleme Vorgänger. Auf S. 448 des nämlichen Bandes der „Nature“ bringt der selbe Autor die Nachricht, er habe von Prof, de Candolle in Genf einen Brief vom 11. März erhalten, worin darauf hinge wiesen sei, dass in dessen 1855 erschienenem Werke „Geo graphie Botanique raisonne“ der Vorschlag gemacht wurde, ein uncompensirtes Pendel mit einem Registrirapparat zu versehen, um Cumulativ-Temperaturen zu bestimmen zu landwirtschaft lichen und Pflanzengeograpbischen Zwecken. Die bezügliche Textstelle nebst einer Fussnote ist wörtlich abgedruckt. Es handelt sich hier eigentlich bloss um eine Idee oder eine Frage, deren praktische Lösung den „physiciens“ überlassen wird. Be sonders Bezug genommen ist auf ein Pendel-Thermometer von Edmond Becquerel. Arago und Gautier meinten, es dürfte sehr schwierig sein, solch ein Instrument verschiedenen Fehlerquellen zu entziehen. — Mr. Stanley, fährt Cooke in englischer Sprache fort, gebühre jedenfalls das Verdienst, den Gedanken in prak tische Form gebracht und ein wirkliches Instrument construirt zu haben. S. 486 schreibt unterm 9. April „B.“: Der Gedanke, mittels einer uncompensirten Pendeluhr Temperaturen zu finden, sei ver- muthlich oft schon aufgetaucht; ihm selber 1840. Forbes sage im „Report on Meteorology“: Eine mechanische Methode, eine unbegrenzte Anzahl von Temperaturen zu bestimmen, wurde von M. Grassmann*) vorgeschlagen, indem der Wechsel im Gang eines uncompensirten Pendel unter dem Einfluss variirender Tem peraturen verfolgt werden möge. Der an sich gute Vorschlag sei übrigens lang zuvor von Dr. Brewster gemacht worden. — ') Poggendoril’s Ann. d. Physik 1825.