R. Billwiller. Die Kälteperiode im Winter 1879|80. Schweiz, meteor. Beob. Tit. u. Beilagen 1878f. Es wird zuerst auf die vorth eil haften Verhältnisse von West- und Mitteleuropa in Beziehung auf Temperatur hingewiesen. Lang andauernde Kälteperioden sind deshalb selten. Nun wird die Kälteperiode 1879 im December näher characterisirt, indem die barometrischen Verhältnisse volle Berücksichtigung finden. Vorn 14.—28. setzte sich das barometrische Maximum über Cen traleuropa fest und blieb bis 7. Februar. An einzelnen Orten sank die Temperatur auf —22° und war der Niederschlag sehr gering, in der Schweiz Null. Am 7. brach die Depression über Europa hinein, die Ende Februar noch einmal von hohem Luft druck verdrängt wurde. Gleichzeitig fanden, wie in Europa ne gative Anomalien, positive im äussersten NW in den mittleren und südlichen Staaten Nordamerikas, in den Golfstaaten und im südwestlichen Asien und Sibirien statt. Eine Tabelle giebt die Abweichungen für die Deeembermittel verschiedener Länder, und folgen dann die Temperaturbeobachtungen der schweizerischen Normalstationen. Für die Temperaturabnahme nach oben ergiebt sich zuerst die normale Vertheilung, vom 7. —11. December ist die Abnahme nur noch gering, in den folgenden Perioden tritt sogar eine Temperaturzunahme auf. (Genf hatte niedrigere Thermonieterstände als der St. Bernhard, 2070 m Höhendifferenz.) Bei eintretendem Thauwetter hörte diese Anomalie auf. Die Er klärung hierfür liegt darin, dass in den oberen Schichten eine absteigende warme Luftströmung, die allmählich sich horizontal bewegt, vorhanden ist, während unten durch die Ausstrahlung der Schneedecke eine starke Abkühlung eintritt, daher ist auch die Abnahme und die Differenz nach den einzelnen Orten ver schieden. Eine Tabelle giebt die Zahlenbeläge. Folgende Mittelwerthe mögen mitgetheilt werden (16. bis 28. December Tagesmittel): Höhe Temperatur Altstätten 478 m -12 Trogen 892 m - 5,4 Gäbris 1253 m + 2,7