Ruoss. Jung. Ambbonn. Hallwachs. 29 Die Bestimmung der Brechungsexponenten von isotropen mikro skopisch kleinen Objecten geschieht in der Weise, dass inan sich eine Reihe von Flüssigkeiten mit geringen Brechungsdifferenzen herstellt und aus diesen Flüssigkeiten diejenige heraussucht, in welcher das betreffende Object scheinbar verschwindet, weil sein Brechungs index mit demjenigen der Flüssigkeit übereinstimmt. Zur Beob achtung der letzteren Erscheinung hat Exner ein Mikrorefractometer construirt. Nach einem Vorschläge des Verf. soll dieses Instrument auch zur Untersuchung anisotroper Objecte benutzt werden. Zu diesem Zwecke soll man über einem Nicon’schen Prisma beobachten und dessen Polarisationsebene zunächst mit der einen und sodann mit der anderen Elasticitätsaxe des Objectes parallel stellen und für beide Lagen die gleich stark brechende Flüssigkeit heraussuchen. Diese Methode lässt sich jedoch noch vereinfachen: Bezeichnen ]/e 0 und c e zwei Halbaxen des Elasticitätsellipsoids, so gelten für zwei Radii Vectores ]/e m und ye n , welche mit der Halbaxe Vc 0 in der Ebene der Axen die Winkel a und bilden, die Relationen: «0 Ce «gCe p — - - • (• e 0 cos 2 u + e e sin 2 a ’ n CqCos 2 «, -|- e t sin 2 a y Es lässt sich also e 0 und e e durch e, n und e„ ausdrücken, und da die Quadrate der Brechungsexponenten den Halbaxen propor tional sind, gelten die entsprechenden Relationen auch für diese, also n n 2 eos 2 a — n^cos 2 ^ ^0* ö ö cos 2 a — cos 2 aj n n 2 sin 2 a — n„, 2 si)i 2 Ui n e sm 2 a — sin 2 a 1 Es genügt also, für zwei Flüssigkeiten die zugehörenden Rich tungen des Objectes aufzusuchen, in denen der Brechungsindex des selben mit dem der Flüssigkeit übereinstimmt, dann lässt sich aus diesen Indices nach den obigen Formeln der Brechungsindex für die Hauptaxen des Objectes berechnen. Praktisch brauchbare Resultate zu erzielen, ist dem Verf. nach dieser Methode, die sich nach Mit theilungen von Chapski und Bratuschek nur für sehr dünne Ob jecte eignet, bisher noch nicht gelungen. Mlc. Wilhelm Hallwachs. Ueber eine Differentialmethode mit streifender Incidenz zur Bestimmung der Unterschiede der Lichtbrechungs verhältnisse von Flüssigkeiten. Wied. Ann. 50, 577—589, 1893f.