Breite eines schräg in eine Flüssigkeit getauchten Stabes durch die Brechung verringert wird, und dass dieses um so mehr der Fall ist, je mehr der Stab sich in seiner Lage der Richtung der totalen Reflexion nähert. Durch Rechnung ergab sich auch, dass diese Verringerung gleich dem Verhältniss der Cosinus der Winkel des einfallenden und gebrochenen Lichtes ist; für den Winkel der totalen Reflexion muss sich also jede Breite scheinbar auf Null reduciren, was mit der Beobachtung übereinstimmt. Mk. Otto Wiener. Darstellung gekrümmter Lichtstrahlen und Ver- werthung derselben zur Untersuchung von Diffusion und Wärme leitung. Wied. Ann. 49, 105—150, 1893 f. [Würzb. Ber. 1893, 99. Die Abhandlung beschäftigt sich mit der Bahn eines Lichtstrahles in einem horizontal geschichteten, stetig veränderlichen Mittel. Der Krümmungskreis dieser Bahn ist gleich dem Verhältniss des Brechungs exponenten zu dessen verticalem Gefälle. Verfasser giebt eine um fassende Zusammenstellung der Litteratur über diesen Gegenstand und bespricht die früher bei Untersuchung dieser Erscheinungen verwandten Methoden, die zur Darstellung der Diffusionsvorgänge bei der Mischung von Flüssigkeiten benutzt worden sind. Die von ihm selbst angegebene Methode besteht darin, dass er von einem um 45° gegen die Horizontale geneigten Spalt ein paralleles Licht bündel durch das Diffusionsgefäss horizontal hindurchsendet und dasselbe auf einem Schirme auffängt. Das Bild des Spaltes erscheint auf diesem verzerrt. Die auf demselben sich bildende Curve stellt in der Grösse ihrer Verzerrungen und ihrer allmählichen Veränderung den Diffusionsvorgang naturgetreu dar. Die zwischen dieser Curve und dem unabgelenkten Spaltbilde liegende Fläche, die Diffusionsfläche, ist dem Unterschiede der Brechungsexponenten der zur Diffusion gelangenden Flüssigkeiten proportional. Für einen beliebigen Punkt D im Diffusionsgefässe berechnet sich der Brechungsexponent aus einem Stück der Diffusions fläche, das durch die zu D gehörige Ordinate z der Diffusionscurve abgegrenzt wird; der erste Differentialquotient des Brechungsexpo nenten mit der Höhe, oder das Gefälle desselben aus der Ordinate z selbst; der zweite Differentialquotient oder die Krümmung des Gefälles aus der Lage der Tangente an die Diffusionscurve in dem zu D gehörigen Punkte derselben. Die zur Bestätigung dieser Sätze mit mehreren Flüssigkeits mischungen ausgeführten Versuche ergaben befriedigende Ueberein-