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Staats. Thomson. Beii.L. (>73 Sauerstoffs in einem gleichzeitig eingeschalteten Wasservoltameter, und zwar trat der L T eberschuss an Wasserstoff an der positiven, derjenige an Sauerstoff an der negativen Elektrode auf. Wird die Funkenlänge grösser, so bleibt bis zur Länge von 11 mm alles wie vorher, nur dass der entstehende Ueberschuss an Wasserstoff grösser wird, als die im Voltameter auftretende Wasserstoffmenge. Dann aber tritt an der + Elektrode bald mehr Wasserstoff, bald mehr Sauerstoff auf, so dass bei der Explosion des aufgefangenen Gasgemisches der Ueberschuss an Gas nicht mit der Versuchs dauer zunimmt, sondern hin und her schwankt. Bei noch grösserer Funkenlänge endlich tritt der Ueberschuss an Wasserstoff an der negativen, derjenige an Sauerstoff an der positiven Elektrode auf. Uebrigens ist die kritische Funkenlänge wesentlich von der Strom stärke abhängig. Durch weitere Versuche mit einem eigens construirten Apparate zeigte dann der Verf., dass der Sauerstoff im elektrischen Entladungsbogen oder in seiner Nähe einen negativ elektrischen Körper entläd, einen positiv elektrischen dagegen nicht, während der Wasserstoff sich gerade umgekehrt verhält, und dass eine unelektrische Elektrode im Sauerstoff, der den Ent ladungsbogen umgiebt, positiv, im Wasserstoff negativ elektrisch wird. Diese Wirkungen rühren von einer Ladung des Sauerstoffs mit positiver, des Wasserstoffs mit negativer Elektricität her. Zur Erklärung der beobachteten Thatsacheu nimmt der V erf. an, dass beim Durchschlagen des elektrischen Funkens durch ein Gas dasselbe derart modificirt wird, dass es die Elektricität besser leitet. Die Leitungsfähigkeit ist nunmehr etwa derjenigen einer concentrirten Lösung eines Elektrolyten zu vergleichen. Folgen die Entladungen langsam, wie bei den langen funken, so geht das Gas in seinen früheren Zustand über; folgen sie schnell, wie bei der Bogenentladung, so kann diese Rückbildung nicht eintreten. In unserem Falle besteht das modificirte Gas aus einem Gemisch von Sauerstoff und Wasserstoff, von denen aber, nach der zweiten Versuchsreihe des Verf., der Sauerstoff im Entladungs bogen positiv, der Wasserstoff negativ elektrisch wird. Ersterer wandert deshalb zur negativen, letzterer zur positiven Elektrode. Bgr. Alfred Beile. Ueber den Einfluss der Temperatur auf die Ozon- . bildung. Wien. Anz. 2, 14, 1893 f. Die Ozonbildung aus Sauerstoff durch stille Entladung wird durch viele Umstände, wie Spannung des Stromes, Dauer der Ein- Fortsehr. d. Phys. XLIX. 2. Abth. 43