650 32. Elektrochemie. und die Salpetersäure der Elektrolyt ist. Sind die Metalle, wie Silber und Quecksilber, schwer angreifbar, so ist die elektro motorische Kraft des Vorganges gering und die geringe Menge entwickelten Wasserstoffs wird durch das Stickstoffdioxyd oxydirt, wobei dasselbe Stickoxyd liefert. Dieses letztere wirkt dann auf Salpetersäure gemäss der Gleichung N O 4- 2HNO 3 = 3NO S -|-11.>O ein. Bei activen Metallen, wie Zink und Magnesium, ist dagegen die elektromotorische Kraft gross. Der reichlicher entwickelte Wasserstoff kann nicht mehr durch das Stickstoffdioxyd oxydirt werden, in Folge dessen tritt eine Reduction des Stickstoffoxyds zu Ammoniak und Hydroxylamin ein. Kupfer steht in der Mitte. In verdünnten Lösungen entsteht viel Wasserstoff und es bildet sich nur NO-j-2HNO 3 , resp. 3NOj 4-II 2 O. — In alkalischen Lösungen von Nitraten wirkt das Alkali als Elektrolyt, das Nitrat als Depolari sator. — Bei der Elektrolyse der Schwefelsäure entsteht wahr scheinlich erst Wasserstoff und Ueberschwefelsäure, die in gewöhn lichen Fällen in Sauerstoff und Schwefelsäure zerfällt, bei grösserer Stromdichte und Concentration der Lösung aber bestehen bleibt. Sie kann als Depolarisator wirken, ebenso auch ein Theil des ent standenen Ozons. Bgr. E. Bouty. Sur les capacites initiales de Polarisation. C. R. 116, 628 —629, 18931- Der Verf. hat, wie früher Blondlot, die Initialcapacitäten der Polarisation von Platinelektroden untersucht, und zwar mittelst einer anderen Methode für den Fall von flüssigen oder festen Elektroden von sehr grossem Widerstande. In den Stromkreis wird eine Zersetzungszelle vom Widerstande r und ein metallischer Widerstand II eingeschaltet, der mit r ver gleichbar und so gross ist, dass die Polarisation langsam wächst. Ist E die elektromotorische Kraft der Kette, so erreicht die Potential- differenz « der Elektroden nach einigen tausendstel Secunden den Anfangswerth «o rE R + welcher langsam bis zu einem Grenzwerth s wächst, so dass e — ti, stets gegen E sehr klein ist. Misst man nun mittelst des Pendelinterruptors zu verschiedenem Zeiten s — e 0 , so kann man den Gesammtwerth der Polarisation p daraus herleiten, wenn E, r und R bekannt sind. Zur Messung von f — e 0 wurde eine Capacität von verschwindendem Werth gegen die der Zersetzungszelle in einem Parallelzweig zu den Elektroden und zur Zeit f in ein Elektrometer entladen.