Grenze zweier verschieden concentrirter Lösungen von Calcium nitrat, Magnesium- und Kupfersulfat, wenn ein Strom von der stärker zur schwächer concentrirten Lösung geht, beobachtete der Verfasser bei grösseren Concentrationsunterschieden eine feste Aus scheidung bei verschiedenen Salzen vom Baryum, Strontium, Alu minium, Eisen, Mangan und Zink. Silber zeigte ein solches Ver halten nicht. Dagegen wurde bei ihm sowohl, wie bei den Salzen vom Kalium und Natrium selbst bei geringen Concentrationsunter schieden (1:2) die verdünnte Lösung oberhalb der Grenzschicht alkalisch. Diese Thatsache lässt sich indess nur durch sehr em pfindliche Reagentien, wie Dimethylorange, nachweisen. Die Bildung der alkalisch reagirenden Flüssigkeitsschicht erfolgt unabhängig von der unmittelbar an der Elektrode auftretenden alkalischen Reaction. Das Verhalten der Lösung von Kaliumchlorid und Silbernitrat, welche, wie erwähnt, über der Grenzschicht alkalisch wird, wider spricht der von G. Wiedemann gegebenen Erklärung des Phänomens, nach welcher dasselbe auf der Verschiedenheit der Ueberführungs- geschwindigkeiten in den Lösungen beruht. Denn nach Hittobf ist diese Geschwindigkeit beim Kaliumchlorid von der Concentration unabhängig, beim Silbernitrat nimmt dagegen die Ueberführungs- geschwindigkeit des Anions mit steigender Verdünnung zu, so dass an der Grenze eine Säurebildung zu erwarten wäre. Es bleibt nur die Erklärung von Kohlrausch, nach welcher das Wasser direct an der Elektrolyse betheiligt ist. Bgr. K. R. Koch. lieber die galvanische Polarisation an kleinen Elek troden. Eine Erwiderung. Wied. Ann. 48, 734—737, 1893 j-. Gegenüber der Kritik, welche Richabz (Wied. Ann. 47, 567) an der in Gemeinschaft mit A. Wüllner ebendaselbst (45, 475 und 759) veröffentlichten Arbeit des Verf. geübt hat, hebt der letztere hervor, dass sie bei ihren Untersuchungen unter Polarisation den ganzen an den Elektroden auftretenden Potentialsprung verstanden haben, also die Summe aus der (von Richabz allein beiücksichtigten) elektromotorischen Gegenkraft und dem Product aus der Strom stärke i in den von ihnen als Uebergangswiderstand bezeichneten Widerstand m, der in den der Elektrode unmittelbar anliegenden Schichten seinen Sitz hat. Dieses Product i .11 lässt sich nach der Methode von Richabz nicht bestimmen. Die Untersuchungen des selben widerlegen auch nicht die von den Verfassern aufgestellte Behauptung, dass in den ersten Augenblicken nach der Oeffnung