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stattfindenden Gasentwickelung, welche hier wie auch bei der Elek trolyse von Säuren, Basen etc. von der Kathode Unregelmässig keiten hervorrufen muss, weil die zur Gasausscheidung nöthige elektromotorische Kraft von der Beschaffenheit der Elektrodenober fläche in hohem Maasse abhängig ist. Indess konnte der Verfasser durch o-eeienete Anordnung des Versuches, namentlich durch An- Wendung von platinirten Platinelektroden, die der Gasentwickelung keinen passiven Widerstand entgegensetzen, zeigen, dass die Ver hältnisse hier ebenso einfach sind, wie bei der Ausscheidung von Metallen aus ihren Salzen; ja es liess sich sogar der Nachweis er bringen, dass die Zersetzung und Bildung des Wassers ein umkehr barer oder doch nahezu umkehrbarer Process ist. Die Hypothese, dass Wasserstoff- und Sauerstoffatome einen grösseren Energieinhalt besitzen, als die Moleküle, ist demnach unhaltbar. Erstere be sitzen nur eine grössere Reactionsgeschwindigkeit, welche die letzteren erst bei Gegenwart katalytisch wirkender Stoffe in end licher Zeit erhalten. Endlich beschäftigt sich der Verf. mit der Erklärung der Thatsache, dass für gewöhnlich aus Zink-, Cadmium-, Kobalt- und Nickelsalzen an Platinelektroden kein Wasserstoff ent wickelt wird, obschon aus anderweitigen Versuchen zu schliessen ist, dass die Ausscheidung der Wasserstoff ionen des Wassers an Platinelektroden leichter erfolgen müsse, als die der Zink- etc. -ionen, und nach des Verfassers Ansicht stets dasjenige Ion durch den Strom ausgeschieden wird, bei dessen Ausscheidung die ge ringste Arbeitsleistung erfordert wird. Das beobachtete Verhalten der erwähnten Salze wird dadurch erklärt, dass sich z. B. beim Zink an der Elektrode spurenweise das sehr schwer lösliche Zink hydroxyd bildet, welches die Elektrode umkleidet. Die so ver änderte Elektrode gestattet die Bildung einer stark übersättigten Wasserstofflösung, so dass schliesslich die sichtbare Ausscheidung des Wasserstoffs schwerer erfolgt, als die des Zinks. Bei An wendung platinirter Platinelektroden, an denen sich der Wasser stoff leichter entwickeln kann, wird thatsächlich kein Zink aus geschieden. Georg II. Zahn. Ueber die Vorgänge an der Uebergangsstelle eines elektrischen Stromes zwischen verschieden concent rirten Lösungen. Diss. Strassburg 1892. 24 S. Wied. Ann. 48, 606—624, 1893f. Äusser der früher bereits von Gmelin , Faraday und Kohl rausch beobachteten Ausscheidung des Metallhydroxyds über der