t)EWAR u. Fleming, van Aübel. 611 niedrige Temperaturen ist vielleicht reines Nickel wegen seines höheren Temperaturcoefficienten noch empfehlenswerther als Platin. Die zu untersuchenden Drähte mussten bei hohem Widerstande eine möglichst geringe Wärmecapacität haben und bestanden deshalb aus Drähten von nur 0,08 bis 0,25 mm Dicke; ihr Durchmesser wurde nach einer optischen Methode durch Vergleich mit Kaliber drähten von bekannter Dicke bestimmt. Auf möglichst grosse Reinheit der Materialien legten die Verf. besonderes Gewicht. Die Widerstandsmessung erfolgte in der WHEATSTONE’schen Brücke, und der Widerstand der Kupferzuleitungen wurde dabei in Rechnung gesetzt. Die mittleren Temperaturcoefficienten zwischen 0° und 100" C. ergaben sich für die beiden als Thermometer benutzten Platindrähte zu 0,00353 bezw. 0,00367. Für sehr reines, weiches Kupfer fand man 0,00428; da dieser Coefficient den von Silber über trifft, so wird Kupfer bei niederen Temperaturen das bestleitende von allen Metallen. Bei den niedrigsten Tem peraturen hatte das Kupfer nur noch 5 Proc. von dem Widerstande, der bei + 200° C. ermittelt worden war. Für käufliches Aluminium ergab sich ein höherer Temperaturcoefficient (nämlich 0,00435), als für das reine Metall, und für reines Nickel und Eisen die sehr hohen Werthe 0,00625 und 0,00622. Weiter erstreckten sich die Versuche auf Zinn, Magnesium, Zink, Cadmium und Blei und ergaben als Resultat, dass der spe- ci fische Lei tu ngswider stand der reinen Metalle bei dem absoluten Nullpunkte der Temperatur verschwindet. Die ebenfalls mitgetheilten Messungen an Legirungen haben kein besonders bemerkenswerthes Resultat ergeben. Die Verf. wollen versuchen, die Beobachtungen auf noch nie drigere Temperaturen auszudehnen, als durch Verwendung von flüssigem, unter vermindertem Drucke siedendem Sauerstoffe erreicht werden konnten. Lek. E. van Aübel. Sur la resistance electrique du bismuth com- prime. Journ. de phys. (3) 2, 407—414, 1893. In einer früheren Mittheilung hatte der Verf. die Einwirkung eines magnetischen Feldes auf den elektrischen Widerstand von käuflichem Wismuth in Gestalt eines in kaltem Zustande ge pressten Drahtes untersucht. Der Temperaturcoefficient des elek trischen Widerstandes war sehr gering und in dem Intervall von 16,8° bis 42,4° sogar negativ. Durch Umschmelzen dieses Materials stieg indessen der Temperaturcoefficient beträchtlich. 39*