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Böbnstmn. Richter. Gilbert. 565 sei. Ausgeschlossen erscheint auf Grund von Versuchen, ausgeführt an einem kleinen Ballon von 8 cbm Inhalt aus einem Reste des Humboldtstofies, der mit dem geretteten kleineren Ventil des „Hum boldt“ ausgestattet war, eine Ladung durch Reibung des aus strömenden Gases. Dagegen nimmt die Hülle, wenn sie trocken ist, durch Reibung eine starke elektrische Ladung an, und im vor liegenden Falle war Reibung ohne Zweifel durch die zum Entleeren nöthigen Manipulationen vorhanden. Die aller Wahrscheinlichkeit nach auf diese Weise negativ geladene Hülle influenzirte den von der selben durch einen Gummiring isolirten Metallring des Ventils, und die auf der abgewandten Seite des letzteren angesammelte negative Elektricität war es vielleicht, welche beim Berühren den verhängniss- vollen Funken durch den Körper von Gross zur Erde gehen liess, unmittelbar neben der Oeffnung, durch welche der austretende Gas strom ins Freie gelangte. Die Frage, ob nicht schon während der Fahrt eine Ladung auf dem Ventil entstanden sein könnte, muss noch als eine offene gelten, da die Versuche mit dem oben erwähnten kleinen Ballon sie nicht zur Entscheidung bringen konnten. 8. K. M. M. Richter. Benzinbrände in den chemischen Wäschereien. Berlin, Robert Oppenheim (Gustav Schmidt), 1893, 1—55. H. Gilbert. Künstliche Hervorrufung von Benzinbränden. Chem. Centralbl. 2, 637, Nr. 12, 1893f. [ZS. f. angew. Chem. 1893, 503—504. Die oft so verheerenden, räthselhaften Benzinexplosionen hat der Verf. aufgeklärt, indem er experimentell durch künstliche Her vorrufung von Benzinbränden als Ursache derselben Reibungs- elektricität nachwies, welche durch die Bewegung der zu reinigenden Gegenstände im Benzin erregt wird. Bei diesen Manipulationen beobachtet man Lichterscheinungen und beim Herausheben der Gegenstände aus dem Benzin hört man knisternde Geräusche. Be sonders wirksam sind wollene Gegenstände und dies stimmt mit der Erfahrung überein, dass die überwiegende Anzahl von Benzin bränden beim Reinigen von Wollsachen sich ereignen. Die feinen weichen Wollarten sind weit erregungsfähiger, als die harten. Die Wolle wird positiv, das Benzin negativ elektrisch. Von der Be schaffenheit der Oberfläche scheint der Erfolg in hohem Grade abzuhängen. Trockenheit der Luft und der zu reinigenden Gegen stände ist unerlässliche Bedingung für eine kräftige Elektricitäts-