Die theoretischen Ansichten über die Tropfapparate (Wasser- collectoren) zur Messung oder Ausgleichung von Potentialen sind selten experimentell verificirt worden. Man begnügt sich damit, Theoreme, welche für Leiter von unveränderlicher Gestalt erwiesen sind, auszudehnen auf in schlecht leitenden Röhren fliessende Flüssigkeiten, welche sich in einem Gase in Tropfen zertheilen. Der Apparat des Verf. will jede Reibung an einem schlechten Leiter und jede Gestaltsänderung vermeiden. Zu diesem Ende lässt er Metallgranalien aus einem Trichter durch eine von ihm iso- lirte, abgestumpfte Pyramide von demselben Metalle fliessen, ohne dass dieselben mit den Wänden der Gefässe in Berührung kommen. Der Trichter ist mit der unteren Platte eines Condensators ver bunden, dessen obere Platte mit der Erde communicirt. Durch einen Commutator kann die Verbindung zwischen Condensator und Trichter unterbrochen und dessen Ladung an einem Hankel’- schen Elektrometer gemessen werden. Alle Metalitheile, sowie die aus Blei bestehenden Granalien sind elektrolytisch verkupfert und daher zeigen sie unter einander keine Potentialdifierenz. Alle Apparattheile befinden sich in Kästen, deren Wände mit Stanniol belegt und zur Erde abgeleitet sind. Man misst nun die Ladung des Condensators, wenn die Gra nalien durch die auf dem Potential V erhaltene Pyramide fliessen, oder sucht die Potentialdifierenz einer constanten Säule auf, welche man zwischen Trichter und Condensator einschalten muss, um dessen Ladung im Momente des Ausfliessens zu vernichten. Die eingeschaltete Potentialdifierenz ist dann entgegengesetzt gleich der durch das Ausfliessen hervorgerufenen. Ein anderes Verfahren ist, die Ladung zu messen, welche der durch Verbindung mit einer constanten Säule auf das Potential V gebrachte Condensator erhält, dann die Ladung zu messen, welche der Condensator nach Trennung von der Säule und Ver bindung mit dem Trichter in Folge des Ausfliessens annimmt. Schliesslich wiederholt man erstere Messung, um sich von der Con stanz der Capacität des Condensators und dem unveränderten Zustande des Apparates während der Versuche zu überzeugen. Die Resultate ergeben die Brauchbarkeit der Methode, voraus gesetzt, dass dabei die nothwendigen Vorsichtsmaassregeln beob achtet werden, welche der Verf. namhaft macht. S. K.