das Ganze kann noch von einer Metallhülle umgeben sein. Es entsteht dann das allgemeine Problem, wenn die VoLTA’sehe Kraft an der Berührungsstelle zweier Metalle als das Erregende ange nommen wird, zu berechnen das Potential (bei Isolation der Mole- cüle) und die Ladung (bei leitender Verbindung derselben) an jeder Stelle des Körpers und der umgebenden Hülle. Die allge meine mathematische Lösung dieses Problems stösst auf unüber windliche Schwierigkeiten, aber so lange die Molecülabstände nicht allzu gross im Vergleich zu ihren Durchmessern sind, so lässt sich aus den Grundlehren der Elektrostatik und der Theorie der elek trischen Schirme für den Fall, dass die Moleeüle leitend verbunden sind, schliessen: 1. dass in einiger Entfernung von der Oberfläche die Ladungen der Moleeüle Null sind; 2. dass die Vertheilung der Elektricität auf den Moleeülen im ganzen Inneren symmetrisch ist; 3. dass die Ladung der Oberfläche pro Flächeneinheit gleich der Normalcomponente des elektrischen Momentes pro Volumen einheit im Inneren ist. An diesem Modelle lassen sich dann die durch äussere Kräfte hervorgerufenen Formveränderungen studiren in Bezug auf ihren Einfluss auf die elektrische Vertheilung. .Man kann dabei die allgemeine mathematische Lösung auf experimentellem Wege in gewissem Grade umgehen, indem man aus der umgebenden Hülle ein kleines Stück heraustrennt und als CouLOMB’sches Probe scheibchen zum Prüfen der erhaltenen Ladungen benutzt. Es wird hierbei noch besonders im Gegensatz zu Curie und Voigt darauf hingewiesen, dass man durch eine Vereinigung von Temperatur und mechanischer Einwirkung elektrische Erscheinungen muss hervorrufen können, auch ohne dass die Oberfläche des Krystalles geändert ist, indem nur eine Drehung der Moleeüle eintrat. Schliesslich zeigt der Verf. noch, wie man durch passende \\ ahl der Zusammensetzung der Molecülhüllen Modelle construiren kann, die beliebig gegebenen Werthen der 21, das piezoelektrische Verhalten des Krystalles bestimmenden Constanten genügen, und führt dies an einzelnen Beispielen aus. CI. W. Voigt. Beiträge zur molecularen Theorie der Piezoelektricität. Gött. Nachr. 1893, 649—671. Wied. Ann. 51, 638—660, 1894. Die beiden Abhandlungen, von denen die zweite im Wesent lichen ein Abdruck der ersteren ist (nur das Beispiel für die sechs- zählige Drehspiegelaxe ist etwas abgeändert), enthalten einige Er- 33*