498 25. Allgemeine Theorie der Elektricität und des Magnetismus. Feste Isolatoren, die sielt in einem alternirenden elektrosta tischen Felde befinden, können unter Umständen Erwärmung zeigen. W. Siemens beobachtete zuerst derartige Erscheinungen an einem Glascondensator und neuerdings von Steinmetz an einem Paraffin- papiercondensator angestellte Versuche ergaben auch liier merk liche Temperaturerhöhung. Nach Ansicht des letztgenannten Verf. ist der Grund der Erscheinung in einer Art dielektrischer Hysteresis zu suchen, deren Nachweis die weitgehende Analogie zwischen dem magnetischen und dem dielektrischen Felde in einem neuen Punkte hervortreten lassen würde. Benischke ist anderer Meinung. Er hält die Erscheinung im Wesentlichen für eine solche der Leitung, die entwickelte Wärme mithin für Joule’scIic. Zum Nachweise dessen stellte er Versuche mit einem vollkommen isolirenden Condensator aus reinem Paraffin an, in dessen 2,5 mm dicke Paraffinplatte er zwei Drähte eines Brückenbolometers ein gelassen hatte. Bei einer Ladung von etwa 1700 Volt und einer Wechselzahl von 80 pro Secunde konnte er, selbst wenn er zehn Minuten lang den Versuch fortsetzte, keine Temperaturerhöhung im Paraffin wahrnehmen. Er verwandelte dann seinen Condensator in einen dem STEiNMETz’schen ähnlichen, indem er auf die Paraffin platte beiderseits Papierscheiben auflegte und durch Erwärmen das Paraffin zwischen ihnen zum Abschmelzen brachte, so dass der Bolometerdraht nunmehr zwischen zwei Scheiben von Paraffin papier zu liegen kam. Er fand jetzt eine sehr merkliche Er wärmung, als deren Ursache er die unvollkommene Isolirung des Papieres ansehen zu müssen glaubt. Denn einmal stimmte die entwickelte Wärmemenge der Grössenordnung nach mit der aus den Daten des Versuches berechneten JouLE’schen überein, und zweitens zeigte sieh ein sehr merkbarer Einfluss der grösseren oder geringeren Innigkeit der Berührung zwischen den Belegungen und dem Papiere des Condensatörs auf die Erscheinung. Der Verf. hält unter diesen Umständen das Vorhandensein einer irgendwie beträchtlichen dielektrischen Hystersis für unwahrscheinlich. C. Br. A. Kleiner. Ueber die durch dielektrische Polarisation erzeugte Wärme. Wied. Ann. 50, 138—146, 1893f- [Arcli. sc. phys. (3) 30, 354—356, 1893. Der Verf. hat mittelst Thermoelementen die in Condensatoren mit verschiedenen Dielektricis entwickelte Temperaturerhöhung und Wärmemenge untersucht, wenn der Condensator abwechselnd