258 20. Ausdehnung und Thermometrie. Versuchsresultateii unter Anbringung der Thermometercorrection berechnete Formel c — 1 + 0,000 22 (t —18) (Pogg. Ann., Jubel band) noch als die wahrscheinlichste gelten kann. Sie umfasst die Temperaturen 18 bis 191°, während Temperaturbestimmungen zwischen 0° und 100° keine genügende Sicherheit bieten, um eine Bestimmung der Variation der specifischen Wärme aus Versuchen zwischen so engen Temperaturgrenzen zuzulassen. Ls. De Coppet. Sur un des procedes employes par Depbetz, pour determiner la teniperature du maximum de densite de l’eau, et sur la temperature du maximum de densite de quelques Solutions aqueuses. Bull. Soc. Vaud. (3) 29, 1—38, 1893 f. Die Temperatur des Dichtemaximums von Flüssigkeiten lässt sich bekanntlich dadurch bestimmen, dass man ein gewisses, nicht zu kleines Quantum der Flüssigkeit einer gleichmässigen Abkühlung oder Erwärmung unterwirft und in bestimmten Zeiträumen die ein gesenkten Thermometer abliest. Während sich nämlich die Thermo meterstände vor und nach dem Erreichen des Dichtemaximums ganz regelmässig verändern, ist das zu der Zeit, wo das Dichte maximum erreicht wird, nicht mehr der Fall; das Quecksilber zeigt dann mitunter eine Zeit lang constante Temperatur, theilweise auch unregelmässige Schwankungen an, die auf den labilen Gleichgewichts zustand der betreffenden Flüssigkeitsschichten zurückzuführen sind. Das Verfahren wandten Kabsten, L. Weber, Exner und Depbetz zur Bestimmung der Temperatur des Dichtemaximums vom Wasser an; der Verf. bespricht kritisch die einzelnen Arbeiten und giebt dann eine Uebersicht über seine eigenen Versuche, welche sich am nächsten denjenigen von Depretz anschliessen. Dieselben erstrecken sich, äusser auf das Wasser, auch noch auf eine Anzahl von Salzlösungen in verschiedenen Concentrationsgraden. Der Verf. fand hierbei das Gesetz, dass die Substanzen von ähnlicher Constitution nahezu dieselbe Molecularerniedrigung der Temperatur zeigen, für welche das Dichtemaximum eintritt; ein ganz analoges Gesetz hatte Depretz bereits für die Molecular erniedrigung des Gefrierpunktes aufgestellt, und zwar stehen beide Gesetze nach dem Verf. im engen Zusammenhänge. Das letztere ist jedoch nicht mehr der Fall bei Mischungen von Wasser und Alkohol, bei welcher das Dichtemaximum sogar über demjenigen des reinen Wassers liegt, wenn der Alkoholgehalt nur sehr gering ist. Glch.