214 19 b. Zweiter Wärmesatz etc. Zittingsverlag der Akad. v. Wet. te Amsterdam 28—31, 1893/94. Uebers. in: H. Kammerlingh Onnes, Communications of the lab. of pbysics at the Univ, of Leiden, Nr. 7. J. P. Kuenen. 3. Ueber die anomalen Erscheinungen beim kritischen Punkte. Ibidem 85—90. Uebers. ibid. 1. Der Verf. hat die Erscheinung der „retrograden Conden sation“, welche er an Gemischen von Kohlensäure und Chlormethyl entdeckt hat (siehe voriges Referat), auch bei einem Gemische von fünf Theilen Kohlensäure und einem Theile Luft beobachtet. Die „Temperatur des kritischen Berührungspunktes“ ist hier 19°, die „Temperatur des Faltenpunktes“ 15,6°. Während bei noch tieferen Wärmegraden die Condensation normal verläuft, findet zwischen 15,6° und 19° retrograde Condensation statt. 2. Wroblewski hatte bei Compression des oben genannten Gemisches bei 0° zwei flüssige Phasen beobachtet; nach De war besteht dieselbe Erscheinung bei Kohlensäure und Schwefelkohlen stoff, und der Verfasser hatte selbst Gelegenheit, bei einem Gemische von drei Theilen Chlormethyl und zwei Theilen Kohlensäure vor übergehend zwei Flüssigkeiten über einander zu erhalten. Doch hat ihn nähere Untersuchung überzeugt, dass man es in diesen Fällen nicht mit wahren Gleichgewichtszuständen, sondern mit „Ver zögerungserscheinungen“ zu thun hat. Wurde mittelst des auch früher vom Verf. angewendeten Rührerchens innerhalb der Caille- TET’schen Röhre das Zustandekommen des stabilen Gleichgewichtes möglichst befördert, so zeigten die genannten Gemische niemals drei coexistirende Phasen (zwei flüssige und eine dampfförmige), wie sie freilich nach der van der WAAns’schen Theorie unter gewissen Umständen bestehen können. Das zuletzt genannte Gemisch wurde bei verschiedenen Tempe raturen zwischen 106° und —35° untersucht. 3. Auch bei der Compression eines einzelnen Stoffes zeigen sich in der Nähe des kritischen Zustandes „Verzögerungser scheinungen“, wovon der Verf. mehrere Beispiele anführt. Er er klärt dieselben aus der Beimischung kleiner Mengen von fremden Stoffen, welche sich begreiflicher Weise in der dampfförmigen und der flüssigen Phase in verschiedenem Grade befinden, und, da sie in der engen Röhre nur langsam diffundiren, das Eintreten eines neuen Gleichgewichtes verzögern. Lz.