18. Optische A p p a r a t e. S. Czapski. Theorie der optischen Instrumente nach Abbe. Breslau, Verlag von Eduard Trewendt, 1893, 1—292. Abdruck aus: Winkelmann’s Handbuch der Physik Lief. 8 u. 13. In einem merkwürdigen Contrast standen bisher die Dar stellungen der Abbildungslehren und der Wirkungsweise optischer Instrumente zu den bedeutenden Fortschritten, welche auf diesem Gebiete durch Männer, wie Helmholtz, Abbe, Rayleigh u. A. erzielt worden sind. Man behandelte die Reflexion und Brechung an einer Fläche, übertrug die so gewonnenen GAUss’schen Sätze auf ein System von zwei oder mehr Flächen und leitete auf Grund dieser mehr oder weniger vollständigen Entwickelungen die Theorie der optischen Instrumente ab. Auf das tiefere Wesen der Ab bildung im Sinne der Wellenlehre ging man überhaupt nicht ein und behandelte z. B. die Beugung im Fernrohr gleichsam als etwas neben der geometrischen Abbildung Bestehendes. Seit den bahn brechenden Forschungen Abbe’s auf dem Gebiete der Abbildung, sei es selbstleuchtender, sei es nichtselbstleuchtender Objecte, konnten die früheren Darstellungen der optischen Instrumente und deren Theorie keineswegs befriedigen. Der Verf. hat sich der nicht leichten Aufgabe unterzogen, eine „Theorie der optischen In strumente“ nach E. Abbe zu schreiben. Wenn ihm diese Aufgabe so gut gelang, so hat der Umstand viel dazu beigetragen, dass der Verf. seit einem Jahrzehnt zu den Schülern Abbe’s zählt und mit Letzterem in steter Berührung gewesen ist. Als Unterlage dienten hauptsächlich die von E. Abbe vor einem kleinen Kreise vor geschrittener Zuhörer gehaltenen Vorlesungen, an denen auch der Referent dieses Theil genommen hat. Der Verf. nimmt für sich nur die Darstellungsweise in Anspruch; das ist nicht ganz zu treffend, denn in mehr als einer Beziehung giebt er eigene Unter suchungen und vor Allem ein treffliches Gesammtbild der Leistungen der verschiedensten Physiker auf dem Gebiete der Dioptrik. Neu an der ABBs’schen Lehre von der Abbildung ist die Her- 12*