Ladd-Franklin. Hering. 171 Anzahl, losgerissen, rufen zwei Grundempfindungen hervor und er zeugen so die (für das Bewusstsein auch gemischten) Empfindungen der zwischenliegenden Farbentöne. In der dritten Abhandlung ist nur erwähnt, dass die Einwürfe, welche der Theorie auf Grund der HoLMGREN’schen Beobachtungen gemacht sind, keine Beachtung verdienen, da die Richtigkeit der letzteren von allen Seiten bestritten wird. Die vierte und fünfte Notiz enthalten Prioritätsreclamationen gegenüber H. Ebbinghaus (siehe oben S. 167). A. K. E. Hering. Heber den Einfluss der Macula lutea auf spectrale Farbengleichungen. Pflüg. Arch. 54, 277—312, 1893t- Die bisher beobachteten Widersprüche gegen das Newton’scIic Farbenmischungsgesetz werden durch die Lichtabsorption in der Macula lutea zu erklären versucht. Diese ist nicht in allen Theilen der Macula dieselbe, sondern nimmt im Allgemeinen in der Richtung von der Fovea nach der Peripherie ab. Gleich stark gefärbte Theile entsprechen also Ellipsen, welche die Fovea zum Mittelpunkte haben. Farbengleichungen, welche demnach für eine Zone der Macula gelten, sind im Allgemeinen für andere Theile ungültig, und streng genommen kann eine Farbengleichung, die in einem einiger- maassen grossen Felde hergestellt wird, nicht in der ganzen Aus dehnung des Feldes richtig sein. Wenn dieses nicht stets augen fällig in die Erscheinung tritt, so geschieht das, weil wir uns daran gewöhnen, diese Verschiedenheiten zu übersehen, und sehr bald auch eine locale Adaptation eintritt. Im besten Falle stellt also eine solche Gleichung nur eine Art juste milieu dar, bei welchem alle unvermeidlichen Fehler auf den kleinstmöglichen Werth gebracht sind. Aendert sich die absolute Intensität beider Gleichungsseiten um denselben Betrag, so ist nicht selbstverständlich, dass nunmehr die Gleichung wieder der letztgenannten Bedingung entspricht, sie wird also dann nicht mehr für richtig gehalten werden. Obschon der Referent diese Ursache der Abhängigkeit spectraler Farben gleichungen von der absoluten Intensität auch anerkennt, so glaubt er doch, dass nicht alle bisher aufgefundenen Widersprüche gegen das NßWTON’sche Gesetz damit erklärt werden können. Die kritischen und polemischen Betrachtungen, welche in der Abhandlung ausserdem enthalten sind, und die besonders Ansichten von H. von Helmholtz und dem Referenten betreffen, sind sehr werthvoll und zum Theil anzuerkennen, eignen sich aber nicht zum Referat. A. K.