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Liebermann u. Finkenbeiner. Purdie u. Marshall. P. u. Walker. 131 Mischt man Lösungen der sauren Kaliumsalze von entgegengesetzter Drehung, so fällt das saure Kaliumsalz der inactiven Säure sofort aus. Auch durch fractionirte Fällung oder Krystallisation der Cin- chonidinsalze kann eine vollständige Trennung der activen Salze von den inactiven bewirkt werden. Die activen Säuren schmelzen bei 88 bis 90°, die inactiven bei 108° [«]« = 33". Die neutralen Ammonium- und Kaliumsalze drehen in demselben Sinne, wie die Säuren, jedoch weniger stark, Calcium- und Baryumsalze im umge kehrten Sinne. Die Drehung nimmt bei abnehmender Concentration rasch ab, bei dem Baryumsalze wird bei sehr starker Verdünnung das Vorzeichen der Drehung geändert. Br. T. Purdie and J. W. Walker. Optically active ethoxysuccinic acid. Journ. ehern. Soc. 63, 229—243, 1893. Zur Zerlegung der inactiven Aethoxybern steinsäure in ihre optisch activen Componenten benutzten die Verfasser das inactive Ammoniumsalz der Säure, aus welchem sie durch die Wirkung von Penicillium glaucum rechtsdrehende Aethoxybernsteinsäure gewannen. Penicillicum glaucum kommt die Eigenschaft zu, die linksdrehende Componente zu verzehren, während die rechtsdrehende unverändert bleibt. Zu diesem Zwecke wurden Sporen von Penicillium glaucum in eine mit Nährsalzen versetzte Lösung des inactiven Ammonium salzes der inactiven Aethoxybernsteinsäure gesäet. Die linksdrehende Componente wurde durch eine reiche Mycelbildung verzehrt, während die rechtsdrehende blieb. Die rechtsdrehende Aethoxybernsteinsäure schmilzt bei 76 bis 80°, die inactive bei 80°, das Drehungsvermögen der rechtsdrehenden Säure ist [w]n = 33°. Da das Salz der rechts drehenden Säure weniger leicht löslich ist in Wasser, als das der linksdrehenden, so gelang es den Verfassern auch mit Hülfe von Cinchonidinsalzen zwei entgegengesetzt drehende Salze zu erhalten, jedoch nicht in vollständiger Reinheit. Das rechtsdrehende Salz stimmt in seinen Eigenschaften vollständig mit dem entsprechenden Salz der Methoxybernsteinsäure überein. Br. T. Purdie. Resolution of lactic acid into its optically active com- ponents. Journ. ehern. Soc. 63, 1143—1157, 1893. Zur Zerlegung der Milchsäure in ihre optisch activen Compo nenten standen dem Verfasser drei Wege offen. Die Zerlegung durch Mikroorganismen, durch andere active Substanzen und durch fractionirte Krystallisation der beiden enantiomorphen Formen. Die 9*