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Erlenmeyer. Liebermann u. Hartmann. 129 halb der Verf. ein anderes Mischungsverhältniss nahm, 2 Mol. Säure auf 1 Mol. Strychnin. Das zuvor abgewogene Strychnin wurde mit überschüssiger, reiner Salzsäure und dann mit siedendem Wasser bis zur Lösung übergossen. Aus dieser Lösung wird das Salz durch Ammoniak als fein krystallinisches, gut filtrirbares Pulver gefällt, welches, nachdem es gut ausgewaschen ist, mit Alkohol vom Filter in die alkoholische Säurelösung gespült wird. Nach zwanzig stündigem Stehen war im Allgemeinen die Ausscheidung des neu tralen Salzes beendet, welche meist nur x / 4 bis */» des gesammten Zimmtsäuredibromids, verbunden mit der äquimolecularen Menge Strychnin, enthielt. Zur Gewinnung strychninfreier Säure aus dem Salz, wird das mit Wasser angeschwemmte und mit verdünnter Salzsäure vermischte Salz mit Aether ausgeschüttelt und die nochmals mit Wasser geschüttelte ätherische Lösung eingedampft. Die dabei hinterbleibende Säure war rechtsdrehend, dem ent sprechend ergaben die Mutterlaugen linksdrehendes Zimmtsäure- dibromid. Als Maximalwerthe für [«]/> wurden gefunden 4- 68,3 und — 45,8. Der Gang der Fractionirung erwirkte den Anschein, als ob noch mehr optisch active Zimmtsäurebromide vorlägen. Mög lich sind vier, da die Verbindung zwei ungleichartige asymmetrische Kohlenstoffatome besitzt. Fumar- und Maleinsäuredibromid in entsprechender Weise zu zerlegen gelang nicht. Br. C. Liebermann und A. Hartmann. Heber die optisch activen Zimmtsäuredibromide. Chem. Ber. 26 [1], 829—833, 1893 und 26 [1], 1664—1666, 1893. Die obenstehende Arbeit ist vom Verf. und A. Hartmann fortgesetzt worden. Die erreichte Rechtsdrehung 68,3 ist nach genauerer Feststellung etwas richtiger zu [a|p = -j- 67 — 67,5 an zunehmen. Die linksdrehende Säure haben die Verf. in gleicher Weise auf die endgültige Grenze |«|r> — — 65,7 ft gebracht. Das Strychninsalz der Rechts- und Linkssäure unterscheidet sich schon mit blossem Auge durch seinen Krystallhabitus. Das der Rechts säure bildet wasserklare, flächenreiche, nach allen drei Dimensionen gleichmässig ausgebildete Krystalle, während das der Linkssäure zugeschärfte Säulen, bei schnellerem Krystallisiren Nadeln bildet. Mit Hülfe der Strychninsalze der hochpolarisirenden. Säuren lässt sich die Zerlegung des inactiven Zimmtsäuredibromids in die activen Modificationen wesentlich beschleunigen, indem man in die richtig Fortschr. der Phys. XLIX. 2. Abth. o