Hirsch, Verner. Herrin. 111 brechend gemachten Körper um eine zur Druckrichtung senkrechte Axe rotiren liesse. Um diese Thatsachen zu einer Erklärung der magnetischen Drehung verwenden zu können, stellt der Verf. die Hypothese auf, dass der nach Faraday senkrecht zu den magnetischen Kraftlinien im Medium ausgeübte Druck in jedem Augenblick nur in einem bestimmten Azimut wirkt, und dass die Ebene durch Bogenelement der Kraftlinie und Druckrichtung mit einer zur Feldintensität pro portionalen Geschwindigkeit um das Element als Axe rotirt. Das durch den Druck doppelbrechend gewordene Medium würde bei diesem Wechsel der Druckrichtung ebenso die Ebene eines parallel zu den Kraftlinien durch dasselbe hindurchgehenden Strahles drehen, wie der rotirende Krystall in obigem Beispiel. Sowohl die Unabhängigkeit des Drehsinnes von der Strahl richtung, als das verschiedene Verhalten verschiedener Substanzen in Bezug auf diesen Drehsinn harmonirt mit der gegebenen Er klärung. C. Br. W. H. Pebkin. Magnetic rotation of sulphuric and nitric acids and their aqueous Solutions, also of Solutions of sodium sulphate and lithium nitrate. Journ. chem. Soc. 63, 57—75, 1893. Der Verf. untersucht in der vorliegenden Arbeit die Ver minderung, welche die magnetische Rotation gewisser Säuren und Salze in wässeriger Lösung erleidet. Für Schwefelsäure giebt er besonders ausführliche Beobachtungsreihen, welche er bis zu einer Verdünnung von 10 Proc. Säure fortsetzt und die er ergänzt durch Beobachtungen bei höherer Temperatur. Kürzere Reihen beziehen sich auf die übrigen im Titel aufgezählten Substanzen. Die experimentelle Schwierigkeit, welche durch den Umstand bedingt ist, dass die gesuchte Grösse sich als wenig veränderliche Differenz zweier nahezu gleicher und stark variabler Beobachtungsdaten aus drückt, wird durch Vermehrung der Versuchszahl, die in den ein zelnen Reihen zum Theil bis über 400 steigt, nach Möglichkeit CT 7 CT ausgeglichen. Die durch graphische Darstellung anschaulich gemachte Zu sammenstellung der Resultate ergiebt zunächst für Schwefelsäure, dass der Gang der Abnahme der molecularen magnetischen Rotation mit wachsender Verdünnung keine Aehnlichkeit zeigt mit dem der entsprechenden Zunahme der Dissociation; ein Umstand, der gegen die OsTWALü’sche Annahme eines wesentlichen Zusammenhanges zwischen beiden Erscheinungen sprechen würde.