66 12. Objective Farben, Spectrum, Absorption. Helligkeitsmaximums Anlass bei 630. Beim Erwärmen des flüssigen Bromsilbers wuchs das Gelbmaximum nach dem rothen Ende zu und überschattete hierbei nicht unerheblich das bisher so intensiv leuchtende Helligkeitsmaximum im Roth. Vom ganzen Spectrum blieb am Ende nichts weiter übrig, wie der schwach leuchtende Streifen im Roth. Der Wandlung des Spectrums entsprechend, ändert sich die Färbung des erhitzten Bromsilbers. Das Grüngelb der glasigen Masse ging mit steigender Temperatur in Gelb, Orange, Rubinroth und zuletzt in Braunroth über. Das geschmolzene Bromsilber ist im reflectirten Lichte dunkel- roth, im durchfallenden dagegen schön rubinroth. Bromjodsilber, 100 Theile AgBr und circa 10 Theile AgJ, zeigte, getrocknet und geschmolzen und auf dünnem Glimmerblatt aus gebreitet, ein dem AgBr ganz ähnliches Verhalten, nur waren bei ihm alle Maxima, sowohl der Absorption w’ie der Helligkeit, dem rothen Ende des Spectrums näher gerückt. Doch nahm die Ver schiebung zu mit der Wellenlänge der Strahlen. Sie betrug für die Absorption im Blau ungefähr 20 A.-E., im Gelb 25 A.-E. und das Helligkeitsmaximum im Roth war sogar 40 A.-E. verschoben. Im Uebrigen verhielt sich das AgBrAgJ ganz ähnlich, wie das AgBr. Im erstarrten Zustande war es mehr gelblich als das reine AgBr; flüssig erschien es dem unbewaffneten Auge nicht minder schön gefärbt, als das rubinrothe flüssige Bromsilber. E. IV. S. Bloch. Mesure du pouvoir absorbant pour la lumiere de lames minces possedant la reflexion metallique. C. R. 117, 661—663, 1893. Um den Einfluss des reflectirten Lichtes bei dem Absorptions vermögen zu vermeiden, muss man die Absorption durch zwei gleiche, aber verschieden dicke Schichten untersuchen. Giesst man zwei Schichten aus mit Fuchsin gefärbtem Collodium, so erweisen sie sich in ihren Eigenschaften als identisch, die elliptische Polari sation und die Absorption ist die gleiche. Den Absorptionsindex y definirt Bloch dadurch, dass für eine Welle, die in einem absor- birenden Medium um A/2% fortschreitet, die Amplitude im Ver- hältniss von 1: e~vermindert wird. Als Spectrophotometer dient folgende Anordnung. Ein paralleles aus der Collimatorlinse austretendes Lichtbündel fällt auf ein Nicol, dann senkrecht auf einen Biquarz, der die Polarisationsebene der grünen Strahlen um 45° dreht, dann auf ein an einem Kreise dreh bares Nicol. Eine Linse entwirft ein Bild des Biquarz auf den