42 11. Fortpflanzung des Lichtes. Spiegelung und Brechung. fernrohr das Spectrum entlang und bestimmte die — beiderseits des Absorptionsstreifens liegenden — beiden Stellen, welche oben und unten gleich hell erscheinen. Sodann wurde der Spalt hinter der dickeren Schicht etwas erweitert, wiederum die entsprechenden gleich hellen Stellen im Spectrum gesucht und so fortgefahren, bis man sich von beiden Seiten her allmählich dem Absorptionsmaxi mum genähert hatte. Zur Messung der Brechungsexponenten verwendete der Verf. ein LANG’sches Spectrometer. Als Flüssigkeitsprismen dienten zwei unter veränderlichem Winkel gegen einander gepresste planparallele Glas- oder Quarzplatten, zwischen welchen die Flüssigkeit durch capillare Anziehung an der brechenden Kante hochgesogen und festgehalten wurde. Die Messungen wurden bei möglichst identi scher Temperatur angestellt; die nicht in der Nähe des Absorptions maximums liegenden Strahlen wurden durch passende, gefärbte Gläser oder Gelatinefolien abgeblendet. Für die Fuchsin- und Cyaninlösungen ergaben sich nun folgende Resultate: Die Dispersionscurven erreichen ihr Maximum vor dem jenigen der Extinctionscurven. Sämmtliche Dispersionscurven für die verschiedenen Concentrationsgrade schneiden sich in ungefähr denselben Punkten, und zwar da, wo die Dispersionscurve des Lösungsmittels diejenige des festen Farbstoffes schneidet. Bei Fuchsin giebt es einen, bei Cyanin zwei solcher Schnittpunkte. Bei sehr geringen Concentrationsgraden ist keine Abweichung von der Farbenfolge mehr zu bemerken, der Brechungsexponent nimmt mit abnehmender Wellenlänge constant zu, doch macht sich der Einfluss der anomal brechenden Substanz durch Wendepunkte in der Dis persionscurve bemerkbar. Mittels der HELMHOLTz’schen Dispersionsformel gelang es dem Verf. auch, die Constante A m , den Ort des Maximums der Absorp tion, zu berechnen; derselbe liegt beim Cyanin bei der Wellenlänge 0,5658 ft, bei Fuchsin bei 0,5209 fr; diese Werthe stimmen mit den von Pflüger aus den festen Farbstoffen ermittelten gut überein. Zu den Messungen an wässerigen Lösungen von übermangan saurem Kali benutzte der Verf. zwei verschiedene Concentrationen. Es ergab sich, dass der numerische Werth der Extinctionsindices der einzelnen Absorptionsmaxima, von denen das übermangansaure Kali fünf zeigt, verschieden gross ist. Ebenso variirt bei Lösungen von Jod in verschiedenen Lösungsmitteln sowohl der Werth des Extinctionscoefficienten als auch der Ort des Absorptionsmaximums mit den Lösungsmitteln.