Gase dieselbe Eigenschaft der anomalen Dispersion zeigen könnten. Es würden sich dann in ungezwungener Weise die Verbreiterungen, Verästelungen etc. der Sonnenspectrallinien erklären lassen, die bis her auf ganz abnorme Geschwindigkeiten der Gase zurückgeführt werden mussten, ebenso würde sich die Verbreiterung der Fraun- HOFEa’schen Linien in den Sonnenflecken von selbst ergeben etc. CrlcÄ. K. Stöckl. Messungen über die Dispersion und Absorption von Lösungen anomal brechender Substanzen bis zu grossen Ver dünnungen. Diss. München, 34 S., 1900 f. Der Verf. bestimmt durch directe Messungen die Aenderung des Verlaufs der Dispersionscurven, sowie der entsprechenden Extinc- tionscoefficienten von Lösungen stark absorbirender Farbstoffe mit der Concentration, und zwar 1) für Lösungen von Cyanin in Alkohol von einer Stammlösung (0,002594 Gewthle. Cyanin auf 1 Gewthl. Alkohol) bis zu einer Verdünnung von 2) Für Lösungen von Fuchsin in Alkohol von einer Stammlösung (0,001227 Gewthle. Fuchsin auf 1 Gewthl. Alkohol) bis zu einer Verdünnung von Weiter wurde der Verlauf der Absorption in verschieden concen- trirten Lösungen von übermangansaurem Kali in Wasser bestimmt, und endlich der Verlauf der Absorptionscoefficienten und Extinctions- coefficienten für gleich concentrirte Lösungen von Jod in Alkohol, Schwefelkohlenstoff, Aether, Chloroform und Benzol. Die Messungen der Extinctionscoefficienten k erfolgen mittels eines Vierordt’sehen Spectralphotometers in der Weise, dass in einen schmalen, die Flüssigkeit enthaltenden Glastrog mit parallelen Wänden zwei Glasplatten von wenig verschiedener Dicke so auf einander gestellt wurden, dass die Trennungslinie derselben genau mit der Trennungslinie des ViEBORDT’schen Doppelspaltes zusammen fiel; der Dickenunterschied der beiden Flüssigkeitsschichten ist dann direct durch denjenigen der beiden Glasplatten gegeben. Als Licht quelle diente eine elektrische Glühlampe, deren Wärmestrahlung durch eine dicke Wasserschicht abgehalten wurde; zur Bestimmung der Wellenlänge des angewandten Lichtes wurde die Scala, längs welcher das Beobachtungsfernrohr glitt, durch FRAUNHOFER’sche Linien ausgewerthet. Bei den Messungen wurde der eine, hinter der dünneren Schicht liegende Spalt während einer ganzen Beob achtungsreihe auf constanter Breite gehalten, während der zweite Spalt um eine gewisse Anzahl von Theilstrichen erweitert wurde. Nach Einsetzen des Ocularspaltes führte man dann das Beobachtungs-