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Wood u. Magnusson. Aschkinass. 37 entwarfen, gelang es ihnen, gleichzeitig zwei verschiedene Streifen systeme photographisch zu fixiren (zahlreiche Photographien sind beigegeben) und aus deren mikrometrisch gemessenen relativen Verschiebung den Brechungsquotienten der Substanz für bestimmte Wellenlängen zu ermitteln. Hierbei treten verschiedene Schwierig keiten auf, denn es ist bei Anwendung von monochromatischem Licht nicht möglich, zu entscheiden, ob die relative Verschiebung beider Streifensysteme !/ 2 , ¥2 oder ¥2 etc. Wellenlängen beträgt; dies gelingt jedoch mit weissem Licht, wobei nur ein einziger, von einer Anzahl farbiger Interferenzstreifen begleiteter centraler Streifen entsteht, der sich mit vollständiger Sicherheit identificiren lässt. Auch die Messung der Dicke des Cyaninhäutchens ist ziemlich unsicher; trotzdem stimmen die nach den beiden Methoden ermittelten Brechungsexponenten im gesammten Verlauf der Messungen, die sich auf das Intervall Ä=75Ofqa bis Z = 36Ofqa erstrecken, ziem lich befriedigend überein. Leider haben es die Verff. versäumt, ihre verschiedenen Beobachtungen zu combiniren und eine endgültige Tabelle aufzustellen; es möge daher wenigstens als Beispiel eine aus der Interferenzmethode gewonnene Tabelle hier Platz finden: . 705 670 655 640 626 613 600 590 579 n . . . 2,02 2,21 2,28 2,31 2,25 2,03 1,89 1,71 1,62 Z . . 570 561 552 537 523 511 500 491 481 n . . . 1,51 1,33 1,30 1,15 1,19 1,25 1,34 1,39 1,41 Z . 474 466 461 453 445 433 423 415 409 n . . . 1,45 1,47 1,48 1,50 1,52 1,55 1,59 1,61 1,62 z . . . 400 395 392 380 374 369 365 363 358 n . . . 1,62 1,62 1,63 1,65 1,70 1,73 1,74 1,75 1,76 Von Interesse ist noch die Thatsache, dass, wie sich bei den Interferenzmessungen unzweifelhaft herausstellte, das Cyanin auch im Ultraviolett noch eine Absorptionsbande besitzt, die bis jetzt noch nicht nachgewiesen, aber von Pflüger bereits aus theoretischen Gründen vermuthet worden war. Allerdings sind die Messungen der Verfl. in diesem Spectralgebiet zu unsicher, als dass sich daraus weitere Schlüsse in Bezug auf die Richtigkeit der Ketteleb- HELMHOLTz’schen Dispersionsformel ziehen liessen, wie sie Pflüger aus seinen Beobachtungen im sichtbaren Spectrum bereits ziehen konnte. Glch. E. Aschkinass. Ueber anomale Dispersion im ultrarothen Spectral gebiet. Berliner Habilitationsschrift. Ann. d. Phys. (4) 1, 42—68, 1900f.