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32 U- Fortpflanzung des Lichtes. Spiegelung und Brechung. P. Drude. Theorie de la dispersion dans les metaux, fondee sur la consideration des electrons. Rapp, du congr. intern, de phys. 3, 34—46, 1900. Nach den besten bisherigen experimentellen Bestimmungen nimmt der Brechungsquotient vom Roth zum Blau zu für Gold und Kupfer, er nimmt ab für Silber, Platin, Nickel, Eisen, Kobalt, Wismuth. Die Absorption nimmt ebenfalls vom Roth zum Blau beträchtlich ab, dasselbe gilt für das Reflexionsvermögen, und zwar stimmen die auf directem Wege mit Hülfe sehr spitzer metallischer Prismen bezw. sehr dünner Lamellen gewonnenen Resultate mit den indirect aus dem Haupteinfallswinkel und dem Hauptazimut abgeleiteten Werthen befriedigend überein, so dass an der Gültig keit dieser Thatsachen nicht wohl gezweifelt werden kann. Der Verfasser versucht nun zunächst, diese Resultate aus der MAXWELL’schen Theorie abzuleiten. Bezeichnet i die Dichte des Stromes, X die in elektrostatischen Einheiten gemessene Compo- nente der elektromotorischen Kraft nach der X-Axe, c das Ver- hältniss der beiden Einheiten, ft die magnetische Permeabilität und t die Zeit, so erhält man Gleichungen der Form 4 Tt q di ' dt — " ’ die in Verbindung- mit dem OHM’schen Gesetz i — ß X, wobei 6 die Leitfähigkeit bedeutet, zu den beiden Beziehungen führt: n 2 (T — &’) = 0 n 2 k = qör. Hierin bezeichnet r die Schwingungsperiode der Lichtwellen und nk den Absorptionscoefficienten. Diese beiden Bedingungen werden aber durch die dem Experiment entnommenen Werthe durchaus nicht erfüllt. Auch die Erweiterung des OHM’schen Gesetzes durch Einführung einer Dielektricitätsconstante £ führt nicht zum Ziel, ebensowenig die Annahme, dass man es ausserdem noch mit Ladungen von Massentheilchen zu tbun hat, welche durch eine elastische Kraft in die Gleichgewichtslage zurückgeführt werden. Dagegen gelangt man zu einer Uebereinstimmung mit den experimentellen Ergebnissen, wenn man annimmt, dass der Leiter strom durch eine Bewegung von isolirten elektrischen Ladungen, Elektronen oder Ionen, gebildet wird, die nicht an eine bestimmte Gleichgewichtslage gebunden sind, aber eine gewisse Trägheit be sitzen. Beispielsweise erhält man auf Grund der hier nicht wieder zugebenden, complicirten Formeln, in betreff deren auf die Original-