26 11. Fortpflanzung des Lichtes. Spiegelung und Brechung. photometers zu entscheiden. Es ergab sich, dass natürliches Licht auch als solches diffus reflectirt, und polarisirt auffallendes sogar depolarisirt wurde. Nur bei den grössten Grenzwinkeln zeigte sich eine geringe, geradlinige Polarisation. Hält inan die Grösse der zu untersuchenden Platte constant, dann ändert sich natürlich bei Aenderung des Emanationswinkels auch die Intensität des reflectirten Lichtes sehr bedeutend; derartig grosse Unterschiede lassen sich aber mit dem Photometer nicht genau messen. Der Verfasser traf daher die Einrichtung, dass die Grösse des untersuchten Theiles der Platte mit wachsendem Ema nationswinkel £ um den Betrag 1 /cos £ zunahm, mit anderen Worten, dass die Projection der Platte auf eine zum beobachteten Strahl £ senkrechte Ebene für jeden Emanationswinkel constant war; dann musste für constante Incidenzwinkel bei jedem Emanationswinkel die beobachtete Intensität nahezu die gleiche sein. Zur Untersuchung gelangte: Englisch Roth (Ferrioxyd) für Z = 612 fifi; Kaliumchromat für Z = 589 iw ; Zinkgrün für Z = 535 ftfi; Ultramarinblau für gemischte Wellenlängen; kohlensaures Magnesium und Gyps für Z = 656ftft, 492 /ifi und gemischte Wellenlängen. Bei den farbigen Substanzen wurde diejenige Lichtart gewählt, die am hellsten erschien. Soweit die Aufstellung es gestattete, wurden die Emanationswinkel £ auf beiden Seiten der Normalen beobachtet ; es ergab sich dabei, dass die Intensität des unter dem Winkel -f- £ und — £ diffus reflectirten Lichtes innerhalb der Grenzen der Beob achtungsfehler gleich war; es waren also im vorliegenden Falle, abgesehen von den grössten Einfalls- und Emanationswinkeln, keine Reflexe vorhanden. Weiter gelangte der Verf. zu folgenden Resultaten: Das Gesetz für die Emanation bei constanter Incidenz ist unabhängig von der Wellenlänge, d. h. das Diffusion»vermögen hängt für Theilchen der gegebenen Grössenordnung (0,002 mm) nicht von der Wellenlänge ab. Ein Beleuchtungsgesetz kann nicht symmetrisch sein in Bezug auf i und £. Die Intensität des diffus reflectirten Lichtes bei con- stantem Emanationswinkel ändert sich nicht proportional dem cos i, wie Lambert annimmt, dagegen ändert sie sich bei vollkommen matten Flächen, wenn der Incidenzwinkel constant ist, während der Emanationswinkel variirt, wie der cos des letzteren. Es gilt also wohl das LAMBERT’sche Emanationsgesetz, nicht aber das voll ständige LAMBERT’sche Gesetz; die Abweichungen von dem letzteren betrugen 4,6 Proc. und 10 Proc. Auch das LoMMER’sche Gesetz hat sich nicht bestätigt. (rieh.