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24 11. Foi-tpflanzung des Lichtes. Spiegelung und Brechung. L. Mach. 1. lieber die Herstellung von Gläsern mit besonderen optischen Eigenschaften im elektrischen Schmelzofen. 2. Heber die Herstellung schlieren- und blasenfreier Glasflüsse im Siemens’- schen Ofen. Wien. Anz. 1900, 122—127 f. [Beibl. 24, 1277, 1900. Reiner Quarz, der bekanntlich für die ultravioletten Strahlen gut durchgängig ist, würde in der Optik vielfache Verwendung finden, wenn es gelänge, grössere Blöcke dieses Materials zu schmelzen. Der Verf. erreichte dies mit Hülfe eines elektrischen Schmelzofens ähnlich dem von Moissan. Hierbei war der eigentliche, aus Retortenkohle bestehende Tiegel, in welchem sich die zu schmelzende Substanz befand, von einer Hülle aus ungelöschtem Kalk umgeben, der bekanntlich ein besonders schlechter Wärmeleiter ist. Mehrere Rinnen im Kalk gestatteten die Einführung der Kohlenelektroden. Der verwendete Strom betrug 50 bis 150 Atm. bei 110 Volt Spannung. Der in diesem Ofen geschmolzene, zum Sieden gebrachte und dann langsam gekühlte Quarz zeigte keinerlei Schlieren und Bläschen. Der Brechungsindex betrug 1,457, die mittlere Dispersion von C bis F = 0,0062, während der Brechungsindex des natürlichen Quarzes 1,558 bezw. 1,548 ist. Es gelang auch, in den flüssigen Quarz Flussspath (Brechungsindex für D = 1,4338) einzuführen, wodurch der Brechungsquotient der Schmelze noch weiter verringert wurde. Der Verf. hofft, auch reinen Flussspath schmelzen und ausserdem eine Anzahl anderer, wegen ihrer schweren Schmelzbar keit bis jetzt zur Glasbearbeitung noch nicht verwendeter Substanzen heranziehen zu können. Im zweiten Artikel berichtet der Verf. über Versuche zur Her stellung schlieren- und blasenfreien Glases. Dieselben gründen sich auf die Beobachtung, dass die Schlieren vielfach von der Gefäss wandung auszugehen und durch Umrühren der Glasmasse in das Innere gelangt zu sein scheinen. Der Verf. schliesst hieraus, dass die flüssige Glasmasse im Stande ist, den Thon des Glastiegels mehr oder weniger aufzulösen; gelangt dann durch das mechanische Rühren die so veränderte Glasmasse vom Rande ins Innere, so ent stehen hierdurch die gefürchteten Schlieren, und ausserdem werden durch das Rühren auch noch die an den Wänden des Hafens sich entwickelnden Gasblasen ins Innere gebracht. Wird dagegen die Glasmasse nicht durchgerührt, so findet man allerdings in der an die Tiegelwand angrenzenden Zone zahlreiche Bläschen und Schlieren, im Innern dagegen eine völlig schlieren- und blasenfreie Masse. Es ist somit für die Herstellung eines für optische Zwecke brauchbaren