722 38. Elektrodynamik. Induction. eines in beliebiger geschlossener Curve verlaufenden Strahles durch die Bewegung nicht geändert wird. Dst. E. Wiechert. Elektrodynamische Elementargesetze. Arch. Neerl. (2) 5, 549—573, 1900. Nach einer übersichtlichen Darstellung der Grundgleichungen O O O in ihren verschiedenen Formen wird für die elektrodynamischen Wirkungen ein Elementargesetz im Sinne der Elektronentheorien aufgestellt, also ein Gesetz, welches jede elektrische und magne tische Felderregung zurückführt auf die von bewegten elektrischen Elementarquanten ausgeübten Wirkungen. Es sei r das magne tische Vectorpotential und <I> das scalare Potential der elektrischen Vertheilung, so dass man, wenn t die Zeit und V die Lichtgeschwin digkeit bedeutet, für die Componenten der magnetischen und elek trischen Feldstärke erhält: H x dT. Vy bezw. 1Ä, 8#, i ai; cx V 8i Bedeutet ferner Xt die elektrische Dichte und (/,-)( die elek trische Strömung in der Richtung v zur Zeit t, so hat man für die Potentiale zur Zeit t 0 im Punkte 0 die bekannten Integralformen (da> = Raumelement; r = Entfernung desselben von 0): Dabei ist über alle Raumelemente zu integriren und für / bezw. y, sind die Werthe zu setzen, welche zu einer solchen Zeit t bestanden, dass eine damals mit Lichtgeschwindigkeit ausgehende Erregung zur Zeit t 0 in 0 eingetroffen wäre, d. h. t = t 0 — r V. Aus diesen allgemeinen Formeln leitet der Verf. ein Ele mentargesetz für die Wirkung eines einzelnen bewegten Elektrons her, indem er zeigt, dass dies nicht einfach der Ausdruck unter dem Integralzeichen sei, wo etwa %.dco gleich der Ladung des Elektrons gesetzt werde, sondern dass durch die Bedingung über die Zeit t das Raumelement eine Deformation erleide. Nämlich zwei Punkte des Elementes in verschiedenem Abstande r kommen zu verschiedenen Zeiten t zur Wirksamkeit, so dass in Folge der Bewegung des Elektrons die Entfernung der Raumstellen, an denen die Punkte zur Wirksamkeit kommen, anders ist, als ihre Ent- fernunff im Elektron.